Frankfurt: Es summt und brummt im Grünen

Die „Bee Friends“ öffnen in Kalbach ihren Lehr-Bienenstand.
Seit dem Jahr 2017 haben der Vereinsvorsitzende Holmer Drews und seine Bienenfreunde von Bee Friends einen Ort für ein Vereinsgelände gesucht. Jetzt sind sie endlich fündig geworden – auf einem großen Gelände in der Nähe des Clubhauses vom FC Kalbach. Am Wochenende wurde der neuen Lehr-Bienenstand eröffnet.
Es summt und schwirrt, es surrt und brummt rund um die Bienenstöcke. Wildblumenblüten sind voller Bienen, die geschäftig weiterfliegen, um Pollen und Nektar zu sammeln. „Es hat sich gelohnt“, sagt Drews zwischen Bauwagen und Container, Bierbänken und großer Wiese, auf der die Beuten (Bienenbehausungen) leuchten. Den entscheidenden Hinweis auf das Grundstück hat der Verein von Ortsvorsteherin Ulrike Neißner (Grüne) erhalten. „Nach viel hin und her haben wir den Pachtvertrag bekommen und Unmengen an Disteln entfernt“, erzählt der Mann, der nichts lieber tut, als in die Geheimnisse der Imkerei einzuweihen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Mehr als 1000 Arbeitsstunden hätten die 63 Mitglieder des Vereins in die Vorbereitung des völlig überwucherten Geländes gesteckt.
Bisher haben die Bienenfreunde Bee Friends das Jugendhaus am Riedberg genutzt, für Fortbildungen und sogar Totenschauen, um herauszufinden, warum Bienen zum Beispiel von der Varroamilbe befallen werden und was man dagegen tun kann.
Die Bierbänke in der Sonne sind besetzt, Mitglieder versüßen die Eröffnung mit frischem Baguette und acht Sorten Honig. „Jetzt haben wir eine richtig große Lehrfläche für Fortbildungen und Stammtisch zum Austausch“, sagt Drews. Die Besucher:innen sind neugierig und beobachten eine Wabe hinter Glas, in der es unaufhörlich krabbelt und schwirrt. „Die Großen darin sind Drohnen, die anderen Arbeiterinnen, die alles sauber halten und bewachen. Die anderen Mädels sind rausgeflogen“, erklärt Sabine Langer, die mit ihrem Mann Imkern als Hobby hat. Der Winter war gut. Die Völker haben überlebt. Auch die von Dieter Fromm, der zehn Völker in Schwanheim, im Gallus und im Gutleutviertel hat. „Den Bienen geht es prima“, sagt er und verrät, dass sein Lieblingshonig aus dem Gallus ist. „Die Bienen sind am Kleingartenverein. Da kriegen die Bienen die ganze Bandbreite an Blumen und Blüten zum Sammeln.“
Auf der Wiese in Kalbach stehen im Moment drei komplette Bienenvölker, drei Bienenschwärme und drei Ableger von Bienenvölkern. „Schwärme werden die genannt, die von einem anderen Volk abgeschwärmt sind, um sich zu vermehren“, erklärt Drews. Ableger werden die Töchter eines Bienenvolkes genannt. „Babyvölker“, übersetzt es ein Imkerfreund aus einem Verein in Offenbach. Matthias Proksch ist mit den Bee Friends befreundet und tauscht sich gerne mit ihnen aus. Er erklärt die Schalen, in denen Korken in Wasser schwimmen, auf den Beuten. „Bienen brauchen Wasser. Mit Kork darin ist es einfacher für sie. Bienen sammeln Nektar, Pollen, Propolis und Wasser, damit es Honig gibt.“
Die Stimmung ist gut und fröhlich. Jeder hat Tipps und Ideen. Das Gelände soll hauptsächlich als Lehrfeld genutzt werden. Interessierte können es besichtigen. Die Kalbacher Mini-Feuerwehr hat letzte Woche schon das Gelände besucht, weil sie etwas über Bienen lernen wollte. „Die Kids waren völlig begeistert“, erzählt Drews. Am ersten Juli-Wochenende will der Verein dann einen Tag der offenen Tür für alle Bienen- und Honigliebhaber:innen organisieren.