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Frankfurt: Erste Wohnungslose in Corona-Quarantäne

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Von: Hanning Voigts

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Die Stadt Frankfurt bringt erste infizierte Obdachlose und Flüchtlinge in einem Hotel unter. Zudem sollen mehr Unterkünfte für Frauen geschaffen werden, die vor häuslicher Gewalt fliehen müssen.

Die Stadt Frankfurt hat erste Menschen, die keine eigene Wohnung haben und mit dem neuen Coronavirus infiziert sind, in einem eigens dafür angemieteten Hotel untergebracht.

Laut Sozialdezernat handelt es sich um eine vierköpfige Familie, die zuvor in einer Flüchtlingsunterkunft gewohnt hatte und bei der die Mutter und ein Säugling positiv getestet wurden. Außerdem geht es um einen ebenfalls infizierten Flüchtling und dessen Zimmernachbar, der sich vorsorglich in Quarantäne begibt. Wie Manuela Skotnik, die Sprecherin von Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU), der Frankfurter Rundschau sagte, sollte am Mittwoch zudem ein infizierter Obdachloser in dem Hotel untergebracht werden, der zuletzt im Krankenhaus behandelt worden war.

Die Stadt hatte Anfang April in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz eine neue Quarantäne-Unterkunft für obdachlose, wohnungslose oder geflüchtete Menschen eröffnet, bei denen mindestens ein Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht. Für die Einrichtung hat die Stadt Apartments in einem Hotel in der Innenstadt angemietet. Inzwischen hat die Stadt noch eine zweite derartige Unterkunft eröffnet, in der obdachlose Menschen mit besonderem Hilfebedarf oder psychischen Auffälligkeiten in Quarantäne gehen können. Diese zweite Einrichtung arbeitet unter der Regie des stadtnahen Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten.

Derzeit sucht die Stadt noch ein Gebäude, in dem mit dem Coronavirus infizierte Drogenabhängige versorgt werden könnten. „Da sind wir weiter dran“, sagte Manuela Skotnik. Außerdem habe die Stadt derzeit einige Angebote für weitere Unterkünfte vorliegen, die in Zukunft von Frauen genutzt werden könnten, die Schutz vor häuslicher Gewalt bräuchten. Es gebe erste Hinweise, dass die Fallzahlen steigen und die Frankfurter Frauenhäuser dann überfordert sein könnten, sagte Skotnik.

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