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Frankfurt: Erste Nacht der Museen seit drei Jahren

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Von: Andreas Hartmann

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Museumsreifes Transportmittel zur Nacht der Museen: Eine historische Straßenbahn vor dem Frankfurter Zoo.
Museumsreifes Transportmittel zur Nacht der Museen: Eine historische Straßenbahn vor dem Frankfurter Zoo. © hsf

Viel Kunst gibt es in Frankfurt, Offenbach und Eschborn zu entdecken – die Nacht der Museen bietet am 13. Mai bis 2 Uhr früh einen umfassenden Überblick

Wer gerne und regelmäßig ins Museum geht, der wird sich in der Nacht der Museen an diesem Samstag, 13. Mai, vermutlich nicht ins Getümmel stürzen. Mehr Ruhe zum Genießen hat man im restlichen Jahr, und manchmal ist man dann auch ganz allein mit großen Meisterwerken oder anrührenden Zeugnissen der Kulturgeschichte – aber wer sucht schon Ruhe an einem langen Abend, der ein großes Fest sein soll und Werbung für die beiden überregional bedeutenden Museumsstandorte Frankfurt und Offenbach machen will.

Es das erste Mal seit drei Jahren, dass das Spektakel wieder gefeiert werden kann, und die teilnehmenden Museen rechnen mit einem großen Andrang. Es gibt ja auch einiges zu sehen, etwa die aktuelle Ausstellung über frühe Italien-Fotografien im Frankfurter Städel oder die wirklich spektakulären Forschungsergebnisse zu antiken Maschinen im benachbarten Liebieghaus.

Mit einem Ticket kommt man an diesem Abend in alle Museen und Einrichtungen, die sich beteiligen. Das sind nicht nur bedeutende Sammlungen, sondern auch Einrichtungen wie die Sternwarte des Physikalischen Vereins am Senckenbergmuseum, das Kriminalitätsmuseum im Frankfurter Polizeipräsidium oder der Frankfurter Zoo. Alle bieten an diesem Abend Konzerte oder Vorführungen, das Dialogmuseum hat in seinen neuen Räumen in der B-Ebene der Hauptwache an diesem Abend zum Beispiel eine Bar im Dunkeln aufgebaut und bietet in seinem Klangraum 21 musikalische Hörstücke „aus den B-Ebenen Europas“ an.

Die Vielfalt ist schon in den Dauerausstellungen erstaunlich: Da findet sich Antikes und Mittelalterliches im Archäologischen Museum, eine funktionsfähige historische Druckerei im Offenbacher Haus der Stadtgeschichte oder meisterliches Handwerk aus der ganzen Welt im Ledermuseum.

Das Museumsuferfest

Nach drei Jahren Pause feiern Frankfurt, Offenbach und Eschborn am Samstag, 13.Mai, wieder von 19 Uhr abends bis 2 Uhr früh die Nacht der Museen. Mehr als 40 Kulturinstitutionen sind beteiligt.

Karten zu 15 Euro gibt es in den teilnehmenden Häusern, unter museumsufer.de und bei den Adticket/Reservix-Vorverkaufsstellen. Im Preis inbegriffen sind auch die Fahrten mit den Shuttlebussen und der historischen Straßenbahn, die die Institutionen verbindet.

Die ermäßigte Eintrittskarte für zehn Euro ist ausschließlich im Vorverkauf erhältlich. Mit der Museumsufer-Card ist der Eintritt frei. aph

Weitere Infos: nacht.museumsufer.de

Und dann gibt es natürlich die zahlreichen Sonderausstellungen: Die Retrospektive der populären Künstlerin Nikki de Saint Phalle in der Frankfurter Schirn sahen bereits mehr als 130 000 Menschen, am 21. Mai geht sie zu Ende. Für die Fotoausstellung „Foam 2022“ im „Cube“ der Deutschen Börse Eschborn ist es sogar der vorletzte Öffnungstag. Da wäre die Nacht der Museen eine gute Gelegenheit, die bunten Figuren und die ganz aktuellen Fotografien noch mal im Original anzuschauen. Sehenswert ist auch die einst legendäre Sammlung des Frankfurter Bankiers Maximilian von Goldschmidt-Rothschild, die das Museum Angewandte Kunst noch bis zum 4. Juni aus internationalen Museen zusammengetragen hat. Damit erinnert das Museum an einen großen Mäzen und dessen skrupellose Enteignung in der NS-Zeit.

Eine ganze Reihe bedeutender Ausstellungen hat hingegen gerade erst eröffnet, am heutigen Freitag etwa die Schau zur Paulskirche und dem „Versprechen der Gleichheit“ (Bericht Seite F11) im Historischen Museum Frankfurt, wo ganz aktuell an die katastrophale Inflation vor genau 100 Jahren erinnert wird, und ebenso frisch „Struwwelpeter als Radikaler“ mit politischen Karikaturen der Paulskirchenzeit im Struwwelpeter-Museum am Hühnermarkt in der neuen Altstadt.

Von Museum zu Aktion zu Party kommt man an diesem Abend von 19 bis 2 Uhr mit Sonderbussen und historischen Straßenbahnen (die sonst selbst Museumsstücke sind). Sie verbinden mehr als 50 Standorte miteinander. Benutzen kann man sie mit der Eintrittskarte zur Museumsnacht, regulären Fahrkarten oder dem neuen Deutschlandticket.

Die Oldtimer fahren fürs Verkehrsmuseum im 30-Minuten-Takt auf zwei Rundkursen zwischen Zoo, Altstadt und Sachsenhausen. Neben historischen Bahnen der VGF aus den Jahren 1956 bis 1978 kommt auch ein neuer, gerade erst ausgelieferter „T“-Wagen zum Einsatz. Vor dem Zoo Gesellschaftshaus (Alfred-Brehm-Platz) parkt ein historischer VGF-Omnibus mit einer Schau zur Arbeit des Museumsvereins sowie einigen Exponaten aus dem noch geschlossenen Verkehrsmuseum.

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