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Frankfurt: Eklat beim Jugend-Fußball

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Von: Oliver Teutsch

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Vater eines Spielers des FC Kalbach droht jugendlichen Schiedsrichter, ihn zu köpfen. Verein reagiert und sperrt Vater für Sportanlage. Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Bedrohung.

Der Frankfurter Jugendfußball ist um einen neuerlichen Skandal reicher. Bei einem Pokalfinale der C-Jugend zwischen Germania Enkheim und dem FC Kalbach (0:2) hat der Vater eines Spielers dem jugendlichen Schiri gedroht, ihn zu köpfen. Der Vater war nach Abpfiff der Partie auf den Platz gerannt und hatte den 15-jährigen Schiedsrichter bedrängt.

Ein Video dokumentiert den Vorfall, der sich bereits am 1. Mai ereignet hat. Die Frankfurter Schiedsrichter-Vereinigung reagierte auf den Vorfall mit Unverständnis. „Wir sind völlig sprachlos und fragen uns, wie kaputt ein erwachsener Mensch sein muss, um Jugendliche mit dem Tode zu drohen“, heißt es in einer Stellungnahme, in der vom Kreisfußball-Ausschuss aber auch vom Verein eine deutliche Reaktion verlangt wird. Der FC Kalbach hat mittlerweile auf seiner Homepage eine dezidierte Stellungnahme verfasst. Darin entschuldigt sich der Verein bei dem jugendlichen Schiedsrichter und teilt mit, dass der betreffende Vater ein Verbot zum Betreten der Sportanlage erhalten habe. „Des Weiteren haben wir ihn angewiesen, sich von den Mannschaften des Vereins, auch der Mannschaft, in der sein Sohn spielt, fernzuhalten“, heißt es weiter.

Der Verein gibt auch an, er sei von diesem Ausbruch total überrascht. Über die Äußerung zeigte sich der Frankfurter Schiedsrichter-Chef Goran Culjak „richtig verwundert“. Denn dem Sonderbericht, der zu dem Spiel angefertigt wurde, sei zu entnehmen, dass der betreffende Vater von der ersten Minute des Spiels an in Richtung Schiedsrichter gepöbelt und beleidigt habe. „Das war direkt neben der Trainerbank und niemand von Seiten des Vereins hat darauf reagiert, kein Ordner und auch der Trainer nicht“, so Culjak. Niemand könne von einem 15 Jahre alten Schiedsrichter verlangen, dass er selbst die Partie unterbreche und den Pöbler zur Räson bringe. „Die Vereine müssen pro aktiv darauf reagieren“, fordert Schiedsrichter-Obmann Culjak. Reagiert hat auch die Polizei. Sie ermittelt nun gegen den Vater des Spielers, der für sein ruppiges Auftreten bekannt sein soll, wegen Beleidigung und Bedrohung.

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