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Positive Entwicklung für Innenstadt: Studie gibt Frankfurt Note 2,5

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Von: Christoph Manus

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Eine Studie gibt der Frankfurter Innenstadt die Note 2,5 und stellt damit die wieder gestiegene Bedeutung des Shoppings heraus. Trotzdem hätten viele Besucher gerne mehr Plätze zum Verweilen.

Frankfurt - Die Frankfurter Innenstadt hat sich nach einer Passantenbefragung im Vergleich zurzeit vor der Corona-Pandemie nicht so schlecht entwickelt. Das lässt sich aus einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) herauslesen, das in Frankfurt 2000 Menschen in der City befragen ließ. Zwar bewerteten diese die Anziehungskraft der Innenstadt, nach den von Stadt und Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt vorgestellten Zahlen, im Schnitt mit Schulnote 2,5 – und damit etwas schlechter als bei der jüngsten Befragung vor vier Jahren, als die City auf Zwei minus kam. Zugleich gaben 28,3 Prozent an, die Innenstadt sei in den vergangenen Jahren attraktiver geworden. 22 Prozent sahen eine negative Entwicklung.

Etwas überraschend ist angesichts der großen Probleme des Einzelhandels auch, dass diesmal deutlich mehr der Befragten angaben, sie seien zum Einkaufen in der Innenstadt. Mehr als zwei Drittel nannten dies bei Befragungen an verschiedenen Donnerstagen und Samstagen im Herbst als zumindest einen Grund für den Aufenthalt in der City. Vor vier Jahren waren es nur 50 Prozent. Etwa die Hälfte der Passant:innen wollte (auch) ein Café oder Restaurant besuchen.

Kompliment für Frankfurter Gewerbetreibende

„Diese Zahlen dürfen ohne Wenn und Aber als Kompliment an unsere Gewerbetreibenden und Gastwirte verstanden werden“, kommentierte Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) dies am Dienstag. IHK-Präsident Ulrich Caspar bezeichnete es am Dienstag als besonders positiv, dass die Innenstadt trotz des Strukturwandels ihre Magnetwirkung sogar leicht ausgebaut habe.

In der Frankfurter Innenstadt geht es fast wieder zu wie vor der Krise.
In der Frankfurter Innenstadt geht es fast wieder zu wie vor der Krise. © Rolf Oeser

Ansgar Roese, neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, wies allerdings auch auf den steigenden Anteil von Menschen hin, die laut IFH-Studie angaben, sie kauften verstärkt online ein und besuchten die Frankfurter Innenstadt daher selten. Die städtische Gesellschaft zeige daher bisher nur stationär tätigen Händler:innen Wege auf, um auch über andere Vertriebswege Umsatz zu generieren, sagte er.

Besucher nutzen den Frankfurter ÖPNV

Knapp ein Drittel der Befragten gab an, mit dem Auto (oder dem Motorrad) in die Innenstadt gekommen zu sein. Fast die Hälfte war mit Bus und Bahn unterwegs. Der Aussage: „Ich würde auch ohne PKW zum Einkaufen in die Frankfurter Innenstadt kommen, zum Beispiel mit dem ÖPNV, dem Rad oder zu Fuß“ stimmten gut 70 Prozent zu. Nur für 21 Prozent kommt es nicht oder eher nicht infrage, für den Weg in die City auf das Auto zu verzichten.

Bei den Menschen, die außerhalb Frankfurts leben, und bisher mit dem Auto in die Stadt fahren, sah das anders aus. IHK-Präsident Caspar nahm dies zum Anlass, einmal mehr vor einer autofreien Innenstadt zu warnen. Dem Einzelhandel drohe die kaufkraftstärkste Kundschaft wegzufallen.

Verbesserungsbedarf sehen die Befragten, wie schon 2018, zum einen im Bereich Sicherheit und Sauberkeit. Viele hätten gerne mehr Lebensmittelgeschäfte und Drogerien in der Innenstadt und noch mehr Außengastronomie. Andere wünschen sich mehr Angebote aus den Bereichen Kunst und Kultur. Besonders häufig vermisst werden aber „Orte zum Verweilen und Freunde treffen“, also etwa Sitzgelegenheiten in Parks und auf Plätzen. (Christoph Manus)

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