Frankfurt: Eine Anlaufstelle für Sprachkurse und Beratung

Der Frankfurter Verein Berami will Frauen bei der Orientierung und Qualifizierung am Arbeitsmarkt helfen. Die große Nachfrage wird erst noch kommen.
Noch bleibt der große Ansturm von geflüchteten Menschen aus der Ukraine bei Berami in Frankfurt aus. Der Verein für berufliche Integration ist vorrangig eine Anlaufstelle für Migrantinnen bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt. Und er möchte auch speziell Frauen aus der Ukraine unterstützen.
„Das wird aber erst später erfolgen“, schätzt Cornelia Goldstein, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei Berami. Zunächst müssten die Familien in Deutschland ankommen und sich orientieren, dann werde es um die Kinderbetreuung gehen. Erst dann hätten die Mütter Zeit, sich über ihre eigenen Möglichkeiten Gedanken zu machen.
Bisher kamen erst rund 15 Frauen zur Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung des Vereins. Die meisten konnten Englisch und informierten sich über die Chancen, ihren Schul- oder auch Studienabschluss anerkennen zu lassen. „Wir öffnen beispielsweise die Tür für eine mögliche Ausbildung“, sagt Goldstein. Die Beraterinnen überprüfen die vorliegenden Unterlagen auf Vollständigkeit und ermitteln die zuständige Stelle, die am Ende die Anerkennung durchführt.
Dieser Service werde in Zukunft bestimmt häufiger in Anspruch genommen, doch noch gebe es bei den ukrainischen Frauen andere Prioritäten. Berami werde aber auch mit dem Angebot von Sprachkursen helfen, was für viele Geflüchtete der nächste Schritt werden könnte.
Freiwillige gesucht
Da längst nicht alle Ratsuchenden Englisch sprechen, ist der Verein gerade auf der Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die bei Beratungsgesprächen für die Frauen übersetzen. „Ein paar unserer Mitarbeiterinnen sprechen Russisch oder Ukrainisch, aber das wird längst nicht reichen.“ Für den Frankfurter Verein gehe es jetzt um Überlegungen, wie man demnächst eine gute berufliche Integration für die Frauen bewerkstelligen könne.
Dabei dürfe nicht zwangsläufig die Bleibeperspektive der Frauen im Vordergrund stehen. Viele Geflüchtete wollten so schnell wie möglich zurück in ihr Land, sobald der Krieg vorbei ist. „Diese sollten wir nicht von vornherein ausschließen“, sagt Goldstein. Jede Minute, die sie nutzten, um sich fortzubilden oder zu orientieren, sei gut genutzte Zeit. Eine Beschäftigung helfe sicherlich auch bei der Ablenkung von den grausamen Ereignissen in der ukrainischen Heimat.