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Frankfurt: Ein Teich für die Riedhofschule

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Von: Steven Micksch

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Das Insektenhotel im Schulgarten wurde ebenfalls instand gesetzt.
Das Insektenhotel im Schulgarten wurde ebenfalls instand gesetzt. © ROLF OESER

27 Frankfurter Unternehmen helfen am Social Day der Malteser sozialen Einrichtungen in Frankfurt. Der Tag soll beiden Seiten einen Mehrwert bieten.

Mit Spaten heben die Männer eine Kuhle hinter dem Schulgebäude aus. Sie arbeiten sich vorbei an Wurzeln und Steinen. Einer von ihnen fährt die Erde anschließend mit einer Schubkarre davon. In wenigen Stunden soll aus dem Loch ein Teich geworden sein. An jener Stelle, wo im Schulgarten der Riedhofschule bereits früher ein Teich war. Die sieben Männer und Frauen, die am Freitag halfen den Garten der Sachsenhäuser Grundschule wiederzubeleben, kommen von der Frankfurter Niederlassung der französischen Bankengruppe BNP Paribas und sind Teil des Social Days der Malteser Frankfurt.

Seit mittlerweile 19 Jahren gibt es den großen Mitmachtag für Unternehmen bereits. „Angefangen hat alles mit einer Handvoll Projekten“, sagt Annette Lehmann, Stadtbeauftragte der Malteser Frankfurt. Der Social Day sei eine Ur-Frankfurter-Idee. Seitdem sei die Aktion kontinuierlich gewachsen. Den Höhepunkt gab es, als 1000 Mitarbeiter:innen aus 60 Unternehmen in Frankfurt mitmachten. Dann kam Corona und versetzte den Zahlen einen Knick. „Einige Unternehmen sind wegen der Pandemie noch vorsichtig“, sagt Lehmann. Deshalb sind es in diesem Jahr nur 27 teilnehmende Unternehmen mit rund 650 helfenden Menschen – immerhin gebe es aber einen Zuwachs im Vergleich zum vorigen Jahr.

Doch egal, wie viele Unternehmen letztlich teilnehmen, seine Wirkung verfehle der Social Day trotz allem nicht. Zum einen werden Projekte realisiert, die es sonst nie geben würde. Martine Kuppel, Konrektorin der Riedhofschule, berichtet: „Es ist eine totale Entlastung für uns.“ Durch die Mithilfe gehe etwas voran auf dem Gelände, deshalb nimmt die Grundschule schon seit mehreren Jahren am Aktionstag teil. Dadurch reiche auch das knappe Schulbudget. Die Helferinnen und Helfer werden vom Unternehmen freigestellt und arbeiten ehrenamtlich. Die Schule finanziert die Materialien und kümmert sich um die Verpflegung.

„Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe“, sagt Lehmann. Beide Seiten bringen etwas ein, damit das Projekt gelingt. Und auch die Bank und deren Mitarbeiter:innen haben einen Mehrwert. Das Unternehmen leistet einen Beitrag für die Gesellschaft, etwas, das sich die meisten Firmen heute im Zuge der Social Responsibility (Soziale Verantwortung) auf die Fahne geschrieben haben.

Die Angestellten kommen aus ihrem Büro, lernen die Stadt kennen und treffen auch die Kolleginnen und Kollegen in einem anderen Szenario. „Das ist auch eine Art Teambuilding“, erklärt ein leitender Angestellter, der sich auch an der Aktion beteiligt. Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Dafür versichert er, dass er im kommenden Jahr wieder beim Social Day mitmachen will.

Außer dem Teich werden im Schulgarten auch noch die Beete zurechtgemacht und das Insektenhotel erneuert. „Ich wusste gar nicht was ein Insektenhotel ist“, verrät Marta Esteban von BNP Paribas und lacht. Die Spanierin ist erst seit wenigen Monaten in der Frankfurter Niederlassung. Die Aktion biete ihr die Gelegenheit, mit den Kolleginnen und Kollegen außerhalb der Arbeit ins Gespräch zu kommen und dann auch über andere Themen zu sprechen.

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