Frankfurt: Diskussion über mehr Verkehr durch Autobahnausbau

Das Bündnis Verkehrswende stellt bei einer Podiumsdiskussion die Folgen des Autobahnausbaus für den Verkehr und das Klima vor. Ein Mediator und ein Mobilitätsforscher treten auf.
Das Bündnis Verkehrswende lädt zu einer Podiumsdiskussion über die Folgen des Autobahnausbaus in Frankfurt ein. Der Titel der Veranstaltung lautet: „Induzierter Verkehr durch Straßenbau in und um Frankfurt – Folgen für Verkehr und Klima“. Die Veranstaltung ist am Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr, im Saalbau Südbahnhof.
Als Referenten sprechen der Mediator Wulf Hahn, Gesellschafter von Regio Consult, einer Fachagentur für Stadt- und Verkehrsplanung in Marburg, und Martin Lanzendorf, Mobilitätsforscher an der Goethe-Universität Frankfurt.
Induzierter Verkehr
Wulf Hahn will am Beispiel einer ausgebauten Autobahn die Verkehrsprognose, die vor dem Bau erstellt wurde, mit der Realität abgleichen.
Martin Lanzendorf will darlegen, wie sich induzierter Verkehr, also durch Straßenausbau neu verursachter Verkehr, aufs Klima auswirkt. Ein Autobahnausbau widerspricht demnach den Bemühungen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern.
Bei induziertem Verkehr steigen beispielsweise Menschen, die zuvor eher Bus und Bahn gefahren sind, wegen einer ausgebauten Autobahn wieder vermehrt aufs Auto um. Für andere wird der Umzug ins Umland attraktiver, weil sie über die ausgebaute Autobahn vermeintlich schneller mit dem Auto an den Arbeitsplatz im Stadtzentrum kommen.
Das Bündnis Verkehrswende erwartet, dass der Ausbau der Autobahnen A66 und A661 in Frankfurt den induzierten Verkehr verstärkt.
Die A66 mit Riederwaldtunnel im Frankfurter Osten soll bis 2031 ausgebaut sein. Gebaut wird ein etwa zwei Kilometer langer Abschnitt im Stadtteil Riederwald, der zur Hälfte im Tunnel liegen soll. Der Neubauabschnitt zwischen der neuen Anschlussstelle Borsigallee und dem Autobahndreieck Erlenbruch bekommt sechs Fahrspuren.
Die A661 soll zwischen Friedberger Landstraße bis zum Autobahndreieck Erlenbruch von vier auf fünf Spuren ausgebaut werden. An der Friedberger Landstraße ist eine Direktrampe auf die A661 nach Süden vorgesehen. In einem zweiten Schritt ist eine Einhausung zwischen Friedberger und Seckbacher Landstraße möglich. Diese müsste die Stadt bezahlen. In einem dritten Schritt ist ein sechsspuriger Ausbau der A661 im aktuellen Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, allerdings mit niedriger Priorität.