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Frankfurt: Die Stadt soll grüner werden

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Von: Florian Leclerc

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Kinder und Jugendliche wünschen sich ein grüneres Frankfurt, wie hier im Günthersburgpark. M. Müller
Kinder und Jugendliche wünschen sich ein grüneres Frankfurt, wie hier im Günthersburgpark. M. Müller © Monika Müller

Am Masterplan Mobilität in Frankfurt haben sich 3000 Menschen, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Sie machen ihre Bedürfnisse deutlich.

Mehr als 1500 Kinder und Jugendliche haben beim Masterplan Mobilität ihre Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht. Die Kinder wünschten sich mehr Bäume, Parks und Grün in der Stadt, günstige oder kostenlose Fahrkarten und saubere Straßen sowie mehr Abfallkörbe. Sie forderten mehr Spielstraßen, Markierungen für Sehbehinderte, Platz für Menschen im Rollstuhl sowie Ampeln, die für Menschen zu Fuß länger grün sind.

Bei den Jugendlichen stand der Wunsch nach günstigen oder kostenlosen Fahrkarten in der Priorität ganz oben. Gefolgt von Markierungen für Sehbehinderte, mehr Bäumen und Sitzgelegenheiten, Platz für Menschen im Rollstuhl, häufiger fahrenden Bussen und sauberen Straßen.

Im Mai soll der Masterplan Mobilität vorliegen

Die Zwischenergebnisse zum Masterplan Mobilität stellten Stefan Majer (Grüne) und Planungsdezernent Mike Josef (SPD ) auf einer gemeinsamem Veranstaltung vor. Am Masterplan Mobilität hatten sich im vergangenen Jahr etwa 3000 Menschen beteiligt, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.

Im Mai soll der 250 Seiten starke Bericht vorliegen. Das Büro PTV Planung, Transport Verkehr erarbeitet es derzeit. Der Masterplan Mobilität soll Handlungsempfehlungen etwa zum Fuß-, Rad- und Autoverkehr und zur Logistik enthalten. Für den Schienenverkehr gibt es einen eigenen Gesamtverkehrsplan. Die Ortsbeiräte und die Stadtverordnetenversammlung können anschließend darüber beraten und entscheiden.

„Im Masterplan sind echte Handlungsempfehlungen enthalten“, führte Heiko Nickel aus dem Verkehrsdezernat aus, der den Masterplan koordiniert. Bei der Erschließung von neuen Quartieren werde demnach der Modal Split zugrunde gelegt.

Modal Split berücksichtigen

Das sind die tatsächlichen Wege, welche die Menschen mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurücklegen – zuletzt fast 26 Prozent zu Fuß, gut 21 Prozent mit Bus und Bahn, knapp 20 Prozent mit dem Fahrrad und rund 33 Prozent mit dem Auto. „Die Quartiere werden multimodal erschlossen“, kündigte Nickel an.

„Es geht uns um eine koordinierte Verkehrswende“, sagte Mike Josef. „Wir machen das mit den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch mit Interessensverbänden wie FUSS e.V. und der IHK“, ergänzte Stefan Majer. Die Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr bestand aus drei Mobilitätsforen, einem Onlinedialog, der Arbeit von 20 ausgelosten Personen, die die diverse Stadt abdecken sollen, und unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.

Ein Fachbeirat aus Wissenschaft, Wirtschaftsvertretungen, Verkehrswirtschaft, Verkehrsverbänden, Interessensvertretungen, Region und Land brachte sich ebenfalls ein.

Etwa 1100 Kommentare und 20 000 Bewertungen kamen zusammen. „Am Zebrastreifen ist es echt gefährlich, da stehen oft Mülltonnen. Man sieht gar nicht, ob ein Auto kommt“, war ein Kommentar von Kindern. „Wir müssen an der Ampel viel länger warten als die Autos. Das ist echt ungerecht“, war ein weiterer.

Im einjährigen Prozess für den Masterplan haben die beteiligten Büros und die Stadt zunächst die vorhandenen Daten gesammelt und ausgewertet. Anschließend wurden den Bürgerinnen und Bürgern die Szenarien „Umstieg“ auf Bus, Bahn und Fahrrad oder „Effizienz“ durch technischen Lösungen präsentiert, wobei „Umstieg“ besser ankam. Außerdem wurden das Leitbild und verkehrliche Maßnahmen vorgestellt.

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