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Frankfurt: Die „Letzte Generation“ besetzt Brücken

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Von: Florian Leclerc

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Aktion der Gruppe „Letzte Generation“ nahe der A661 am Mittwoch - auf der Straße ist ein Wasser-Farbe-Gemisch, das die Demonstrierenden ausgeschüttet hatten. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Aktion der Gruppe „Letzte Generation“ nahe der A661 am Mittwoch: Auf der Straße ist ein Wasser-Farbe-Gemisch, das die Demonstrierenden ausgeschüttet hatten. © dpa

In Frankfurt hat die Umweltschutzgruppierung die „Letzte Generation“ Untermain- und Friedensbrücke blockiert. Die Straßenblockaden dauern seit Anfang der Woche an.

In Frankfurt haben Aktivistinnen und Aktivisten von die „Letzte Generation“ am Donnerstag im morgendlichen Berufsverkehr erneut Straßen blockiert. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Untermainbrücke und die Friedensbrücke besetzt. Etwa 40 Aktivist:innen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.

T eilweise hätten die Aktivist:innen ihre Hände auf dem Asphalt festgeklebt, teilte die Polizei mit. Auf beiden Brücken sei eine ölartige Substanz über die Fahrbahnen geschüttet worden. Vier Radfahrerinnen und Radfahrer seien in der Folge gestürzt. Beide Brücken waren am Donnerstag vorübergehend gesperrt. Die Fraktion BFF/BIG im Römer sprach daraufhin von „kriminellen Handlungen“ und „rechtswidrigen Aktionen“.

Die „Letzte Generation“ rechtfertigte die Blockadeaktionen mit dem Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung. „Die Bundesregierung bezeichnet fossiles Gas weiterhin als Brückentechnologie. In Wahrheit ist es der direkte Weg in den Klimakollaps und die Vernichtung unserer Gesellschaft. Diesem fossilen Wahnsinn stellen wir uns in den Weg“, sagte Christian Bläul, Mitte Vierzig, Vater und Physiker, der sich mit seinen Kindern an der Blockadeaktion beteiligte. Die Aktivistin Melanie Guttmann kritisierte, die Bundesregierung plane den Bau mehrerer Terminals für Flüssiggas sowie Ölbohrungen in der Nordsee. „Fossile Brennstoffe vernichten unser Klima und rauben damit unseren Kindern jede Zukunft“, sagte die Mitzwanzigerin.

Seit Montag gab es den Polizeiangaben zufolge etwa 20 Blockadeaktionen in Frankfurt. Die Teilnehmenden seien dafür überwiegend von außerhalb in die Stadt gereist. Fast 70 Personen hätten sich auf Fahrbahnen festgeklebt. Die Fahrbahnen mussten anschließend gereinigt werden. Etwa 140 Ermittlungsverfahren etwa wegen Nötigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Körperverletzung und Sachbeschädigung seien seit Montag eingeleitet worden. Fast 200 Personen wurden demnach festgenommen; 30 Personen kamen längerfristig in Gewahrsam.

Die Umweltschutzgruppierung „Letzte Generation“ fordert den sofortigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und den Einsatz von erneuerbaren Energien. Im Februar hatten Aktivist:innen am Flughafen Frankfurt eine Zufahrt sowie eine Fußgängerbrücke besetzt. Weitere Aktionen gab es am Hamburger Hafen und an Flughäfen in Berlin und München.

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