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Frankfurt: Die Hauptwache wird umgestaltet

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Von: Georg Leppert

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Die Hauptwache soll schöner werden.
Die Hauptwache soll schöner werden. © Peter Jülich

Die Frankfurter Stadtverordneten stimmen Konzept zur Neugestaltung der Hauptwache fast einstimmig zu. Die CDU wünscht sich aber einige Verbesserungen.

Frankfurt - Simon Witsch (SPD) sprach vom „ersten großen Bauprojekt der neuen Koalition“ und vom „Herz der Innenstadt“, das nun neu gestaltet werde. Derweil sah Uli Baier (Grüne) ein „neues Kapitel in einer langen, wechselhaften Geschichte“. An großen Worten fehlte es jedenfalls nicht, als die Frankfurter Stadtverordneten am Donnerstagabend die Umgestaltung der Hauptwache beschlossen. Dabei gab es eine große Mehrheit für die von Planungsdezernent Mike Josef (SPD) vorgestellten Pläne. Über einzelne Forderungen der CDU dürfte in den nächsten Monaten aber kontrovers diskutiert werden.

Das Konzept für den „in Beton gegossenen Schandfleck“ (Linken-Stadtverordneter Eyup Yilmaz) sieht zum einen eine Begrünung vor. Geplant sind neue Bäume und Pflanzen, die Aufenthaltsqualität bieten sollen. Die Menschen sollen sich auf zahlreichen Bänken niederlassen können, ohne dort etwas konsumieren zu müssen, wie Baier betonte.

Frankfurt: Deckel über Treppenabgang zur B-Ebene ist vom Tisch

Der ursprünglich angedachte Deckel über dem Treppenabgang zur B-Ebene ist dagegen vom Tisch. Er hätte 300 Millionen Euro gekostet, wie Witsch vorrechnete. Dieses Geld möchte die Stadt lieber für andere Projekte ausgeben, erklärte Josef. Etwa für den Neubau des Schauspiels.

Zudem wäre mit einer Fertigstellung erst in 15 Jahren zu rechnen, da zunächst die Verkehrsgesellschaft Frankfurt ihre Arbeiten beenden müsste. So lange könne die Stadt aber nicht mehr warten, so Josef. Denn über die Hauptwache sei 20 Jahre lang diskutiert worden, ohne dass sich die Planung „einen Millimeter nach vorne“ bewegt hätte.

Dafür soll das Loch nun gestalterisch genutzt werden. Entstehen soll eine Arena für kleinere Veranstaltungen.

Frankfurt: Lob von allen Seiten

Mit diesem Konzept kann auch die CDU leben. Sie stimmte der Umgestaltung zu – aber nur unter Beachtung ihres eigenen Antrags, der im kommenden Monat im Planungsausschuss der Stadtverordneten diskutiert werden soll. Für die Christdemokraten gehört zwingend ein Brunnen an die Hauptwache. Dieser ist im Konzept nur als Option vorgesehen. Gerade für heiße Tage sei ein Brunnen „ohne Wenn und Aber erforderlich“, sagte der planungspolitische Sprecher, Albrecht Kochsiek. Zudem soll auf Pflanztröge verzichtet werden. Dafür wünscht sich die CDU „echte, großkronige Bäume“. Allerdings ist bei beiden Forderungen fraglich, ob sie sich technisch umsetzen lassen. So könnte es schwierig werden, Wasserleitungen in den Untergrund zu legen. Zudem fehlt es womöglich an genügend Erdreich für die Wurzeln von Bäumen, wie sie die CDU fordert.

Auch möchten die Christdemokraten prüfen lassen, ob das Schillerdenkmal an der Hauptwache aufgebaut werden kann. In diesem Zusammenhang forderte Kochsiek ein Gesamtkonzept für das gesamte Areal zwischen Konstablerwache und Alter Oper.

Selbst Manfred Zieran (Ökolinx), der sonst sehr klar in der Opposition beheimatet ist, lobte das Konzept. Ebenso wie Eyup Yilmaz forderte er aber, die Videoüberwachung der Hauptwache zu beenden. (Georg Leppert)

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