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Projekt Fahrradstraße: Debatte über den Oeder Weg in Frankfurt geht weiter

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Von: Florian Leclerc

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Menschen aus dem Frankfurter Nordend klagen über mehr Verkehr in den Nebenstraßen. Bald könnte es eine Änderung geben.

Frankfurt - In einer von emotionalen Zwischenrufen begleiteten Debatte haben sich Bürgerinnen und Bürger aus dem Frankfurter Nordend am Montag (20. März) im Verkehrsausschuss des Römers über die Verkehrssituation rund um den Oeder Weg beschwert.

„Die Diagonalsperre an der Ecke Oeder Weg und Holzhausenstraße war falsch. Die Fahrzeuge gehören nicht in die Nebenstraßen“, sagte Manfred Herrmann aus der Eysseneckstraße. Andreas Spaniol aus der Falkensteiner Straße fügte hinzu, vor seiner Haustür sei eine „Umgehungsstraße“ entstanden. „Warum wurden die Bürgerinnen und Bürger nicht einbezogen?“, fragte Patrizia Israel aus der Falkensteiner Straße.

Debatte um Oeder Weg in Frankfurt: Anwohner aus dem Nordend machen Unmut Luft

Was war passiert? 2018 hatte die Initiative Radentscheid 40 000 Unterschriften für die Radverkehrsförderung gesammelt. Die damalige Koalition aus CDU, SPD und Grünen einigte sich 2019 mit der Initiative Radentscheid auf den Beschluss zur Fahrradstadt Frankfurt. Elf Nebenstraßen, darunter der Oeder Weg, sollen fahrradfreundlich werden. Auf dem Oeder Weg gab es eine Ausstellung zur Umgestaltung, Flyer wurden verteilt.

Frankfurt am Main, 16.11.2022
Der Oeder Weg in Frankfurt wurde in Teilen als Fahrradstraße umgestaltet. © Peter Jülich

Der Oeder Weg wurde ab 2021 in Teilen rot markiert und als Fahrradstraße ausgewiesen. Am Cityring und an der Holzhausenstraße wurden Diagonalsperren aufgebaut, um den Durchgangsverkehr fernzuhalten. Laut Verwaltung waren 2022 im Vergleich zu 2021 bis zu 4400 weniger Autos und rund 1500 mehr Fahrräder auf dem Oeder Weg unterwegs. Dafür stieg die Zahl der Autos in den Seitenstraßen um bis zu 56 Prozent an.

Oeder Weg in Teilen als Fahrradstraße ausgewiesen

„Die Verwaltung wird ein Angebot machen, um die Belastung zu verringern“, kündigte Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) an. Am Donnerstag wolle der zuständige Ortsbeirat darüber beraten (19.30 Uhr, Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum, Rothschildallee 16a). „Eine Aufhebung der Diagonalsperre käme einem Ende des Verkehrsversuchs gleich“, betonte er. Die University of Applied Sciences in Frankfurt werte den Verkehrsversuch, der bis Sommer 2024 läuft, bis Ende 2024 aus.

Manfred Zieran (Okölinx) ordnete den Verkehrsversuch als Teil der Strategie gegen die Klimakrise ein. Martin Huber (Volt) forderte aus Sicht der Römer-Koalition, die wissenschaftliche Begleitung abzuwarten. Uwe Schulz (FDP), ebenfalls aus der Koalition, nahm die Position der Bürger:innen ein: Die Diagonalsperre sei falsch, weil sie den Verkehr verlagere.

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