- 4 Kommentare
- Weitere
Leerstand dürfte steigen
Corona-Krise: Mehr leere Büros in Frankfurt – Mietpreise sinken
- vonChristoph Manusschließen
In Frankfurt steht deutlich mehr Bürofläche leer als vor der Corona-Pandemie. Nun sinken auch die Mieten. Die sind aber immer noch auf sehr hohem Niveau.
Die Corona-Krise wirkt sich immer kräftiger auf den Büromarkt Frankfurt aus. Nach Zahlen des Maklerhauses Nai Apollo stehen im Marktgebiet, zu dem auch Eschborn und Offenbach-Kaiserlei gehören, inzwischen 945 000 Quadratmeter Büroflächen leer, die innerhalb von drei Monaten wieder vermietet werden könnten. Das sind 226 000 Quadratmeter mehr als vor einem Jahr. Die Leerstandsquote, die viele Jahre lang gesunken war, sprang in diesem Zeitraum um zwei Prozentpunkte nach oben, auf nun 8,3 Prozent.
Auch der Flächenumsatz ist nach Beobachtung des Maklerhauses deutlich von der Pandemie geprägt. Er war nach dessen Zahlen so gering, wie fast noch nie Anfang des Jahres. Die größten Flächen sicherten sich Siemens, das in einem Gebäude in Gateway Gardens, das es selbst errichten lässt, 15 000 Quadratmeter Fläche nutzen will, das Jobcenter, das 7600 Quadratmeter Büroraum in Sachsenhausen anmietete und der Energieversorger Mainova, der 6900 Quadratmeter in einem Neubau in Bockenheim bezieht.
Frankfurt: Mehr Büros in Corona-Zeiten leer
Zumindest die Durchschnittsmieten für Büros sinken nach den Zahlen des Maklerhauses. Mit 21,90 Euro pro Quadratmeter liegen sie aber immer noch auf einem sehr hohen Wert. Die Spitzenmieten sieht Nai Apollo stabil bei 46 Euro pro Quadratmeter.
Zunächst dürfte der Leerstand nach Schätzungen von Nai Apollo weiter steigen. Größere Marktverwerfungen sieht das Maklerhaus aber bisher nicht. Viele Unternehmen agierten wegen der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten derzeit „mit angezogener Handbremse“, sagt Andreas Wende, Geschäftsführer von Nai Apollo. Wenn die Krise bewältigt sei und die Wirtschaft wieder erwache, werde aber auch der Frankfurter Büromarkt wieder nach oben gehen, prognostiziert sein Kollege Martin Angersbach. (Christoph Manus)