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Clubs in Frankfurt nach verschärften Corona-Maßnahmen: „Die meisten werden ab Sonntag schließen“

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Von: Kathrin Rosendorff

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Wie im Gibson Club konnten bislang unter 2G-Plus: Geimpfte und genesene Menschen mit tagesaktuellen negativen Test im Club ohne Maske und Abstand tanzen. Doch jetzt gilt wieder Maske und Abstand. Trotz 2 G.
Wie im Gibson Club konnten bislang unter 2G-Plus Geimpfte und genesene Menschen mit tagesaktuellen negativen Test im Club ohne Maske und Abstand tanzen. Doch jetzt gilt wieder Maske und Abstand. Trotz 2 G. © Michael Schick

Mit der Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Hessen hatten die Betreiber:innen gerechnet. Nicht aber mit den teils hohen Auflagen.

Frankfurt - Ganz unerwartet sei die angekündigte Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Hessen am Dienstagabend für die Clubwelt nicht gekommen. „Es gilt dann wieder in Clubs eine Abstands- und Maskenpflicht. Das gleicht einer Schließung. Es ärgert uns, dass die Politik diesen Tanz nochmal aufführen muss“, sagt Victor Oswalt von „Clubs am Main“ am Mittwoch.

Die Initiative vertritt die Interessen von 15 Clubs in Frankfurt und Umgebung sowie von Veranstalter:innen, DJs und Künstler:innen. Batschkapp, Silbergold und Tanzhaus West zählen zu den Mitgliedern. Für die meisten seien diese Öffnungskonditionen wirtschaftlich keine Option: Tragen der Maske bis zum Sitzplatz, Begrenzung der Gäste-Anzahl, keine Tanzfläche. „Die meisten werden ab Sonntag ihre Clubs schließen.“

Corona in Frankfurt: 2G+-Option in Clubs und Resataurants gestrichen

Denn von Sonntag an wird in Clubs, in Restaurants, Theatern und Kinos die bisherige 2G+-Option gestrichen. Bislang konnten Geimpfte und Genesene, wenn sie einen negativen Schnelltest vorweisen konnten, ohne Maske und Abstand feiern. Oswalt betont, dass die Clubbetreiber:innen verstehen, dass die aktuelle Pandemielage mit „volllaufenden Intensivstationen“ Maßnahmen erfordere. Aber: „Wir fordern eine Zusicherung von weiteren Überbrückungshilfen für Clubs, und diesmal auch finanzielle Hilfen für 450-Euro-Minijobber oder Studierende, die beim letzten Lockdown vergessen wurden. Denn finanziell ist die Lage für sie desaströs.“

Oswalt appelliert aber vor allem an die Politik: „Beendet die Pandemie. Das bedeutet zielgerichtete und konsequente Maßnahmen, ein Vorantreiben der Impfkampagne, und auch muss dieses Kuschen vor den Impfgegner aufhören. Wir als Clubs sind bislang immer das Bauernopfer.“

Corona in Frankfurt: Club Zoon sagt alle Veranstaltungen ab

Der Innenstadt-Club Zoom hat sich entschlossen, bereits ab Freitag seine Veranstaltungen bis Ende des Jahres abzusagen. Eva Daniels, geschäftsführende Gesellschafterin des Zooms, sagt: „Die Corona-Inzidenzzahlen explodieren, da müssen die Clubs schließen.“ Auch sie wünscht sich ein härteres Handeln der Politik. Mitte Januar soll das Zoom nach dem Umzug nach Fechenheim in die Räume des ehemaligen Cocoon eröffnen, aber ob das passiere, sei abzuwarten.

Mitte Dezember wollte Eric Humburg das Tokonoma, den neuen Elektro-Club im Bahnhofsviertel, offiziell eröffnen, aber aufgrund der aktuellen Pandemie und Auflagen sei das unrealistisch. „Ich rechne damit, dass wir erst im März eröffnen können. Ich muss jetzt mit meinen Partnern besprechen, wie wir das finanziell mit anderen Projekten etwas auffangen können.“

Maske tragen in Clubs in Frankfurt: „Tanzen mit Maske will niemand“

Der „Gibson“-Geschäftsführer Bastian Bernhagen will wieder zu dem gastronomischen Konzept zurückkehren, das er bereits bei der Wiedereröffnung im Sommer, nachdem die Clubs 15 Monate geschlossen waren, genutzt hatte. „Tanzen mit Maske will niemand“, sagt er. Die Gäste müssen nun vorab einen Tisch für ihre Gruppe reservieren. Bis zum Sitzplatz müssen sie Maske tragen. Zwischen den Tischen sind Trennscheiben. Getanzt werde nicht auf der Tanzfläche, sondern im abgetrennten Bereich. Laut aktueller Verordnung sei das möglich. „Aber wir müssen abwarten, was an diesem Donnerstag beim Bund-Länder-Treffen entschieden wird.“ Denn eine Schließung der Clubs sei nicht ausgeschlossen. (Kathrin Rosendorff)

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