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Café Wacker im Nordend macht dicht - Jetzt gibt’s Kaffee im Café Ana

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Von: Kathrin Rosendorff

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Betreiberin Ana Hrskanovic und ihr Sohn Ivan.
Betreiberin Ana Hrskanovic und ihr Sohn Ivan. © peter-juelich.com

Viele Stammgäste waren traurig, als sie hörten , dass das Café Wacker im Mittelweg schließt. Doch es geht weiter. Nur mit neuem Namen und Chefin.

Frankfurt - Es ist eigentlich alles gleich geblieben. Nur die Theke ist neu – und ich“, sagt Ana Hrskanovic und lacht. Die 48-Jährige ist die neue Betreiberin des früheren Café Wacker im Nordend. Nach 24 Jahren hatte sich die Familie Zülch entschlossen, die hinter den Wacker-Cafés steht, ihre Dependance im Mittelweg, am 24. Dezember zu schließen. Neu ist noch das Außenschild: Die braune Schrift auf weißem Untergrund ist gleich geblieben, aber statt Café Wacker steht da nun eben Café Ana.

Weiterhin gibt es in der Tasse oder als Bohnen für zu Hause Wacker’s Kaffee, den gleichen Kuchen aus einer Wiesbadener Konditorei, Frühstück mit Brot vom Bäcker Hans und einen Mittagstisch. Auch die urige Einrichtung ist wie früher: „Die Stammgäste hatten es sich gewünscht, dass alles beim Alten bleibt“, erzählt Hrskanovic. Nur frisch gestrichen und renoviert haben sie.

Die Preise habe sie fast gleich gelassen. Der Cappuccino kostet 2,40 Euro, das Stück Kuchen 3,80 Euro. Neu auf der Tageskarte ist der Mexiko-Burger mit Fritten und Jalapeños für 9,70 Euro. „Ich schaue mal, wie das bei den Gästen ankommt.“ Am Sonntag feierte Ana Hrskanovic die Eröffnung. Das Café ist auch an den darauffolgenden Tagen sehr gut besucht. Viele Gäste begrüßen sie mit „Hallo, Ana!“, einige sogar mit Küsschen auf die Wange.

Cafe Wacker: Hrskanovic ist keine Unbekannte

Denn Hrskanovic ist keine Unbekannte. 25 Jahre arbeitete sie im Café-Wacker-Stammhaus am Kornmarkt. „Als ich hörte, dass das Café im Nordend geschlossen werden soll, sagte ich meiner damaligen Chefin sofort: ‚Ich will das übernehmen.‘ Sie sagte, ich sei eine mutige Frau.“ Hrskanovic lacht. Auch ihre Ex-Chefin Angelika Zülch-Busold sei zur Eröffnung gekommen.

Viele der Stammgäste vom Kornmarkt seien auch gleichzeitig Stammgäste im Nordend. Egal wie stressig es ist, sie lächelt. „Ich bin von Natur aus fröhlich, und wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann ziehe ich das auch durch“, erzählt sie. Es ist 16 Uhr und ihre erste Sitzpause an diesem Tag, diese macht sie im Sommergarten. Um 7 Uhr hat sie begonnen. „Ich mache erst mal alle Vorbereitungen, dann frühstücke ich in Ruhe. Und dann kann der Tag kommen.“

Cafe Wacker in Frankfurt: Aus am Mittelweg

Ana Hrskanovic wird in Kroatien geboren und kommt mit acht Jahren nach Frankfurt. Nach der Schule macht sie eine Ausbildung zur Kosmetikerin und Friseurin. „Eigentlich wollte ich nur ein Jahr als Aushilfe im Café Wacker am Kornmarkt bleiben. Dann blieb ich 25 Jahre“, sagt sie. Immer schon habe sie davon geträumt, ein eigenes Café zu haben. Jetzt habe sich das eben perfekt ergeben. Sie ist verheiratet und hat drei Söhne. Diese sind 17, 25 und 28 Jahre alt. Ihr jüngster Sohn und ihre Schwiegertochter, die Frau ihres ältesten Sohns, kümmern sich um den Social-Media-Auftritt des Cafés.

Ihr Sohn Ivan (25) arbeitet im Café mit. Neun Mitarbeiter hat sie. „Drei habe ich vom Café Wacker übernommen.“ Am Kornmarkt in der Innenstadt, das ja mehr ein Stehcafé ist, habe sie am Ausschank immer gestanden. „Die Schlange war oft bis zum Parkhaus gegenüber lang. Da habe ich gefragt, welchen Kaffee der letzte Kunde in der Schlange wollte“, sagt sie und lacht.

Jetzt im neuen Café läuft sie viel mehr. „Ich fühle mich nicht als Chefin, ich arbeite ja genauso mit.“ Wenn sie abends im Bett liegt, schaltet sie den Fernseher ein. „Dabei schlafe ich sofort ein. Nur manchmal ärgere ich mich, wenn ich aufwache und nicht weiß, wer der Mörder war.“

Café Ana, Mittelweg 47, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 19 Uhr, Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag 9 bis 18 Uhr. Telefon: 069/550242. Café Ana ist auf Instagram unter: cafe_ana

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