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Immobilien
Büromarkt bricht ein
- vonFlorian Leclercschließen
Der Immobilienberater Colliers verzeichnet ein Drittel weniger Flächenumsatz in Frankfurt, aber weiterhin Höchstmieten.
In Frankfurt wurden im vergangenen Jahr im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt rund ein Drittel weniger Büroflächen vermietet. Das gab das Immobilienberatungsunternehmen Colliers International bekannt. Demnach sank der Flächenumsatz auf knapp 330 000 Quadratmeter; ein Einbruch um 35 Prozent. Selbst in der globalen Finanzkrise 2009 seien in der Stadt mehr Quadratmeter umgesetzt worden.
Als Ursache führte das Unternehmen die Verunsicherung während der Pandemie an. Viele Branchen hätten ihre geplanten Expansionen nicht realisiert oder verschoben. Der Einbruch betreffe vor allem die Nachfrage bei mittleren und großen Büroflächen. Bei kleinen Flächen sei die Nachfrage hingegen stabil.
Entgegen Erwartungen sei der Leerstand bei Büros in Frankfurt im vergangenen Jahr nicht gewachsen. Er beträgt demnach wie im Vorjahr knapp sieben Prozent. Für Büros in Spitzenlagen müssen Mieterinnen und Mieter in Frankfurt weiterhin die höchsten Preise in ganz Deutschland zahlen. Frankfurt liegt bei der Höchstmiete mit 45 Euro pro Quadratmeter vor Berlin (41,10 Euro), München (39,50 Euro) und Hamburg (30 Euro). Trotz der Zunahme von mobilem Arbeiten und Homeoffice erwartet Colliers keine Abkehr vom Büro. „Büroimmobilien werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle für Unternehmen spielen“, sagte Stephan Bräuning von Colliers International Deutschland. Zur Begründung führte er an, dass es zu keinem drastischen Anstieg des Leerstands gekommen sei und geplante Neubauten weiterhin verfolgt würden. Ab Sommer rechnet Colliers mit einer Erholung des Büromarkts, auch wenn eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau unwahrscheinlich sei.