1. Startseite
  2. Frankfurt

K-Pop und TikTok erobern U-Bahn-Station in Frankfurt - „Unendlichkeitssimulator“ restauriert

Erstellt:

Von: Kathrin Rosendorff

Kommentare

Die Lichtinstallation in der B-Ebene der U-Bahn-Station Höhenstraße in Frankfurt wurde restauriert und ist Treffpunkt und Drehort für K-Pop-Tanzgruppen.

Frankfurt - Plötzlich fühlt man sich in der B-Ebene der U-Bahn-Station Höhenstraße in Frankfurt, als wäre man in ein Tiktok-Tanzvideo reingelaufen: Die beiden Tänzerinnen des Duos „Seraph“ liefern in ihren rosa Military-Look-Baseballkappen eine ebenso synchrone wie coole K-Pop-Choreographie zu „I got a Boy“ von Girls’ Generation ab. Dabei stehen sie vor der Lichtinstallation namens „Unendlichkeitssimulator“. Deren 44 Neonröhren in den Farben Gelb, Rot, Blau und Grün und die zwei Spionagespiegel machen aus dem Kunstwerk ein Kabinett optischer Täuschung: Im Hintergrund der Tänzerinnen sieht man darin auch die vorbeilaufenden U-Bahn-Fahrgäste.

Die Lichtinstallation aus dem Jahr 1980 des Frankfurter Künstlers Volker Bussmann ist mittlerweile zu einer beliebten Kulisse für Instagram- und Tiktok-Tanzvideos in Frankfurt geworden. Aber weil die Scheiben zerkratzt waren, die Neonröhren eher flackerten als erstrahlten, wurde die Lichtinstallation jetzt für 38 000 Euro restauriert.

„Unendlichkeitssimulator“ macht U-Bahn-Station in Frankfurt zum TikTok-Hit

„Unter dem Pflaster der Stadt gibt es Kunst abseits der bekannten Orte zu entdecken“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) am Dienstag, als sie das Ergebnis der Restaurierung und die Bedeutung für die Stadt präsentierte. Die bis zu 2,50 Meter langen Röhren seien in Handarbeit von einem Glasbläser hergestellt worden. Bereits im Herbst 2009 unter dem damaligen Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski (Grüne) wurde die B-Ebene in der Höhenstraße offiziell zur öffentlichen Tanzfläche.

K-Pop-Tänzerinnen Virginia Stürmer (l.) und Katharina Ott performen als „Seraph“ vor der Lichtinstallation in der B-Ebene.
K-Pop-Tänzerinnen Virginia Stürmer (l.) und Katharina Ott performen als „Seraph“ vor der Lichtinstallation in der B-Ebene. Foto: Bernd Kammerer © Bernd Kammerer

Das war noch lange vor dem Tiktok-Hype. Die Aschaffenburgerin Virginia Stürmer (21), die in Frankfurt studiert, und die Wiesbadenerin Katharina Ott (19) tanzen seit kurzem als K-Pop-Tanzduo „Seraph“ zusammen. „Wir üben normalerweise im Jugendhaus Heideplatz, aber wenn das geschlossen ist, trainieren wir hier vor der Lichtinstallation in der B-Ebene.“

Stadt Frankfurt restauriert Lichtinstallation an U-Bahn-Station Höhenstraße

Unweit von den beiden stehen Melissa Ndugwa (22) und Joycee Nash (21), die Teil der Frankfurter K-Pop-Szene sind: Sie tanzen zusammen in der ebenfalls neuen Gruppe „Upliftdancecrew“. Gleichzeitig organisieren sie eben auch als „K-Fusion-Entertainment“ unter anderem offene K-Pop-Tanztreffen am Roßmarkt. Nash sagt: „Die Location in der B-Ebene in der Höhenstraße ist super, weil sie wetterfest ist und es auch genug Fläche zum Tanzen davor gibt.“ Zudem ist die Lichtinstallation eben ein schöner Hintergrund für Videos. Ein Tanzvideo zum K-Pop-Song „Fighting“ von BSS („Seventeen“) haben sie hier vor der Lichtinstallation gedreht.

Das sei aber bislang noch nicht auf Tiktok hochgeladen. Es gebe in Frankfurt nicht so viele öffentliche Orte, die sich zum kostenlosen Trainieren und für Tanzvideos eigneten, sagt Ndugwa: „Die ‚To-go-Orte‘ neben der Höhenstraße sind vor der Alten Oper, in der B-Ebene Taunusanlage, am Osthafen unweit der EZB oder bei den Häusern zwischen der Alten Oper und dem Zenzakan. Dort kann man schöne Tanzvideos drehen.“ Wie sind die Reaktionen des vorbeilaufenden Publikums? „Manche lachen, andere wollen mittanzen. Die meisten machen uns Komplimente“, sagt Ndugwa.

Die K-Pop-Tanzgruppe Upliftdancecrew ist auf Instagram unter: uplift_crew, Seraph unter: officially.seraph

(Kathrin Rosendorff)

Die Berger Straße in Frankfurt soll attraktiver gemacht werden. Dafür soll sie versuchsweise sonntags für den Autoverkehr dicht sein.

Auch interessant

Kommentare