Bahnhofsviertelnacht in Frankfurt abgesagt – Stadt äußert sich

Die Bahnhofsviertelnacht in Frankfurt wird 2022 nicht stattfinden. Das sorgt für Kritik am Citymarketing.
Update vom Dienstag, 7. Juni, 12.30 Uhr: Nachdem über den Verein Doña Carmen öffentlich wurde, dass die Bahnhofsviertelnacht 2022 in Frankfurt nicht stattfinden wird, hat sich die Stadt nun auch offiziell geäußert. Sie bestätigte am Dienstagmittag: „Schweren Herzens haben wir uns entschieden, die Bahnhofsviertelnacht 2022 aus programmatischen, organisatorischen und logistischen Aspekten nicht durchzuführen.“ Doña Carmen hatte zuvor von einer E-Mail an jene Einrichtungen berichtet, die traditionell das Ereignis im Herzen Frankfurts gestalten, in der die Absage für den Sommer bereits angekündigt wurde
Nun heißt es bei der Stadt Frankfurt zur Absage der Bahnhofsviertelnacht 2022: „Die Vielzahl der sich präsentierenden Programmpunkte erfordert eine lange und aufwändige Vorbereitung. Leider konnte wegen der Corona-Pandemie nicht eher mit dem Erarbeiten des Programmkonzeptes begonnen werden. Die verbleibende Zeit erlaubt es nicht, ein Fest zu organisieren, das der Pluralität und Vielfalt des Bahnhofsviertels gerecht wird.“
Dazu kommen laut Stadt – dies hatten bereits die Einrichtungen, welche die Bahnhofsviertelnacht traditionell mit Leben füllen, in besagter Vorab-E-Mail erfahren – „logistische und sicherheitsrelevante Leistungen“, die infolge der Corona-Pandemie und des aktuellen Arbeitskräftemangels im Veranstaltungssektor nicht erbracht werden könnten. Grundsätzlich scheint die Stadt Frankfurt jedoch an der beliebten Veranstaltung festhalten zu wollen: „Wir freuen uns darauf, in 2023 wieder eine lebendige und offene Bahnhofviertelnacht zu feiern“, heißt es abschließend.
Bahnhofsviertelnacht 2022 in Frankfurt abgesagt: Auf kaltem Weg abgeschafft?
Erstmeldung vom Montag, 6. Juni, 19.00 Uhr: Nach Informationen des im Bahnhofsviertel ansässigen Vereins Doña Carmen hat die Stadt Frankfurt kurz vor dem Pfingstwochenende die diesjährige Bahnhofsviertelnacht abgesagt. Demnach hat die Stadt die Einrichtungen, die traditionell das Ereignis gestalten, in einer knappen E-Mail über die Absage informiert.
Laut Doña Carmen steht in der E-Mail als Begründung, „die Vielzahl der sich präsentierenden Programmpunkte erfordert eine lange und aufwendige Vorbereitung. Leider konnte wegen der Corona-Pandemie nicht eher mit dem Erarbeiten des Programmkonzepts begonnen werden. Die verbleibende Zeit erlaubt es nicht, ein Fest zu organisieren, das der Pluralität und Vielfalt des Bahnhofsviertels gerecht wird“. Und weiter heißt es, „hinzu kommen logistische und sicherheitsrelevante Leistungen, die infolge der Corona-Pandemie und des aktuellen Arbeitskräftemangels im Veranstaltungssektor nicht erbracht werden können“.
Der Verein kritisiert, dass der Arbeitskräftemangel offensichtlich kein Auswirkungen auf das Museumsuferfest habe, da dieses im August stattfinden soll. Stattdessen sollten wohl einige „diffamierte Events“ auf kaltem Weg abgeschafft werden. Schließlich sei die Nacht schon immer als „unkontrollierte Riesenparty“ beargwöhnt worden.
Absage der Bahnhofsviertelnacht: Citymarketing der Stadt Frankfurt in der Kritik
Besonders scharf schießt der Verein gegen das Citymarketing der Stadt. Dort sei man wohl schlichtweg überfordert und komme „nicht in die Puschen“. Auch fehle es an Weitsicht und Flexibilität, um die Bahnhofsviertelnacht auf die letzte Woche der Sommerferien zu legen, statt starr an einem Termin genau in der Mitte der Ferienzeit festzuhalten.
Sinnvoller wäre es wohl, die „Lange Nacht im Bahnhofsviertel“ wieder in die Regie des „Fördervereins Bahnhofsviertel“ zu geben, „statt sich fragwürdigen Vorgaben eines ,Citymarketings‘ zu unterwerfen“. (Steven Micksch)