Frankfurt: Autonomer Easy-Bus als Quartiersbus

In Frankfurt soll ein autonomer Bus den Nahverkehr ergänzen. Der Verkehrsausschuss im Römer diskutiert über die Barrierefreiheit des Angebots und seine Leistungsfähigkeit.
In Frankfurt soll der autonome Bus „Easy“ künftig als Quartiersbus fahren. Mit den Stimmen der Koalition und von Teilen der Opposition wurde dem Magistrat der Auftrag erteilt zu prüfen, in welchen Stadtteilen das möglich sei. Der Magistrat soll zwei bis drei Teststrecken benennen.
Dem Beschluss ging eine Debatte im Verkehrsausschuss voran. Hannes Heiler von der Frankfurter Behinderten-Arbeitsgemeinschaft (FBAG) monierte, der Easy-Bus sei nicht barrierefrei. Auch von den drei On-demand-Bussen in Frankfurt seien zwei nicht barrierefrei, einer nur teilweise. „Es passiert zuletzt häufiger, dass nichtbarrierefreie Verkehrsmittel im ÖPNV eingeführt werden.“
Easy-Bus fuhr zuletzt am Mainkai
„Darauf sollten wir achten“, sagte Katharina Knacker (Grüne). Das Projekt Easy-Bus soll sich fortentwickeln. In der Broschüre dazu werde die Barrierefreiheit erwähnt, sagte Kristina Luxen (SPD). „Ich bin sicher, dass der Punkt im Laufe des Projekts umgesetzt wird.“
„Bei allen Quartiersbussen ist die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Es ist die Mindestvoraussetzung“, sagte Daniela Mehler-Würzbach (Linke). „Die Barrierefreiheit wird derzeit nicht erfüllt. Dann sollten wir auch nicht so tun, als ob“, hielt Frank Nagel (CDU) fest.
Falko Görres (Die Partei) stellte den Sinn eines autonomen Busverkehrs infrage: „Der Bus fährt Schrittgeschwindigkeit. Ein Operator ist an Bord. Und wer ist damit gefahren? Touristen. Dieser Bus ist nicht dafür geeignet, Menschen in Geschwindigkeit, die wir für normalen Verkehr brauchen, zu befördern“, sagte er. Dafür sei ein Kleinbus besser geeignet.
Es gebe Pilotversuche, „da fährt der Bus 50 bis 70 Stundenkilometer“, berichtete Kristina Luxen (SPD). „Wir müssen das ausprobieren.“ Yanki Pürsün (FDP) betonte, „ein mögliches Scheitern darf uns davon nicht abhalten, es einfach mal zu versuchen“.
Der autonome Easy-Bus fuhr zuletzt am Mainkai, in der Zentralwerkstatt der Verkehrsgesellschaft Frankfurt für die U-Bahnen und auf dem Klinikgelände der Wiesbadener Helios-Kliniken. Aktuell wird er im Stadtverkehr von Bad Soden-Salmünster eingesetzt. Zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften ist ein sogenannter Operator an Bord.