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Frankfurt: Autobahnblockade für das Klima

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Von: Georg Leppert

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Die Polizei versucht, die Mitglieder der „Letzten Generation“ zum Aufstehen zu bewegen.
Die Polizei versucht, die Mitglieder der „Letzten Generation“ zum Aufstehen zu bewegen. © dpa

Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ legen den Verkehr auf der A66 und der A648 lahm. Autofahrer reagieren mit Unverständnis.

Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ haben mit Blockaden der Zufahrten zu den Autobahnen A66 und A648 am Montagmorgen für ein Chaos im Frankfurter Berufsverkehr gesorgt. Die Teilnehmenden hatten sich mit Klebstoff an der Fahrbahn befestigt. Der Polizei gelang es erst am Vormittag, die Klimaaktivist:innen von der Straße zu tragen. Zwölf Menschen kamen in Gewahrsam.

Die Gruppe „Letzte Generation“ hatte in den vergangenen Wochen vor allem rund um Berlin für Aufsehen gesorgt. Um auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen und für einen Politikwechsel zu demonstrieren, hatten sich ihre Aktivist:innen auf Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen festgeklebt. Den Klebstoff zu lösen, braucht lange, auch medizinisches Personal muss dabei sein.

Nach diesem Muster gingen die Aktivistinnen und Aktivisten auch am Montagmorgen in Frankfurt vor. Sie hockten sich gegen 8 Uhr auf den Katharinenkreisel in Bockenheim und auf die Theodor-Heuss-Allee. Die nahe A648 war damit blockiert. Die Polizei sperrte die Autobahn. Schon am Frankfurter Westkreuz konnte niemand mehr von der A5 auf die A648 wechseln. Auf den Autobahnen bildeten sich Staus. Auch in der Frankfurter Innenstadt gab es erhebliche Verkehrsbehinderungen, zumal die Initiative fast zeitgleich die Miquelallee blockierte. Damit gab es auf der A66 kein Durchkommen mehr. Auch an der Abfahrt Bockenheim gab es Blockaden. Die Polizei sperrte die Autobahn ab dem Nordwestkreuz.

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer hatten für die Blockaden überhaupt kein Verständnis. Auf Twitter tauchte ein Video auf, in dem ein Mann auf die Aktivist:innen einredet und ihnen klarmachen will, dass er wegen der Sperrung erhebliche Probleme im Job bekommen werde. Die Gruppe ließ seinen Wagen trotzdem nicht durch. Nur Rettungswagen und Feuerwehrautos durften passieren. Zur Begründung sagte Melanie Guttmann, die sich auf der A66 festgeklebt hatte: „Ich kann nicht weiter zusehen, wie fossile Brennstoffe unser aller Leben zerstören.“ Dass die Bundesregierung die fossile Infrastruktur weiter ausbauen wolle, sei „fossiler Wahnsinn“.

Am Sonntagnachmittag hatten zwei Mitglieder der Gruppe beim Eintracht-Spiel im Waldstadion für Aufsehen gesorgt. Sie waren kurz nach Anpfiff aufs Feld gestürmt und hatten sich mit Kabelbindern um den Hals an den Torpfosten befestigt. Nach einigen Minuten lösten Ordner die Plastikfesseln und führten die Aktivisten unter dem Jubel des Publikums ab.

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