Frankfurt: Ausstellung über Sven Väth

Das Elektro-Museum Momem an der Hauptwache in Frankfurt will im Frühjahr 2022 mit einer Ausstellung zu dem Frankfurter DJ Sven Väth eröffnen.
Das Museum of Modern Electronic Music (Momem) an der Hauptwache ist innen schwarz. Links, im Workshop-Raum, stehen schwarze Sitzwürfel. An den Wänden zeigen Bildschirme wabernde bunte Formen. Aus Lautsprechern schallt elektronische Musik. Geradeaus befindet sich ein Tresen, in dem Subwoofer verbaut sind. Rechts ist ein Vorraum, in dem einmal Ausstellungsstücke zu sehen sein werden.
Noch weiter rechts geht es in einen großen, schwarzen Raum mit winkelförmiger LED-Beleuchtung an den Säulen – der eigentliche Ausstellungsraum. Dahinter ist ein kleinerer Raum für Sonderausstellungen. Einen Verkaufsbereich und eine kleine Bibliothek soll es noch geben. Das frühere Kindermuseum ist nicht wiederzuerkennen.
Ausstellungsstücke sind im Momem noch nicht zu sehen. „Heute ist ein ,Reveal’“, sagt Museumsmacher Alex Azary. Enthüllt werden soll, wann die Eröffnung stattfindet. Seit etwa sechs Jahren arbeite man auf sie hin, in diesem Jahr fiel sie wegen der Pandemie aus. Nun ist der 6. April 2022 angesetzt. Der Frankfurter DJ Sven Väth soll auch kommen, ihm ist die erste Ausstellung gewidmet. Kuratiert wird sie von Städelschulprofessor und Künstler Tobias Rehberger sowie dem Leiter des Stuttgarter Museums Stadtpalais, Torben Giese. Werke von Andreas Gursky sollen zu sehen sein.
Clubszene der 1980er, 1990er und Nuller Jahre geprägt
Giese sagt, die elektronische Musik habe ihren Ursprung in Detroit gehabt. Die Clubkultur habe sich in Europa entwickelt, unter anderem in Frankfurt. Das Dorian Gray, das Omen, das XS, das Cocoon. Sie prägten die Clubszene der 1980er, 1990er und Nuller Jahre. Mit einem Film, den Sven Väth auch schon im Römer zeigte, als er 2015 die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt verliehen bekam, stimmen sich die Anwesenden auf die Eröffnung ein.
Zum „Reveal“ gekommen sind Oberbürgermeister Peter Feldmann, Planungsdezernent Mike Josef, Kulturdezernentin Ina Hartwig (alle SPD), Kämmerer Bastian Bergerhoff (Grüne), Digitaldezernentin Eileen O’Sullivan (Volt) – also der halbe Magistrat. Das liegt auch daran, dass das Gremium am Freitagvormittag getagt hat, und man sich dann zum Ausflug entschloss. „Was lange währt, wird endlich gut“, ist von Magistratsmitgliedern über die immer wieder verschobene Eröffnung des Momem zu hören.
Im Museum können Schallplatten aller Art gezeigt werden, gesammelt etwa von Sven Väth oder Ata. Außerdem Musikmagazine aus 25 Jahren, eine Unmenge an Partyflyern und die Gerichtsakten zur Duisburger Loveparade 2010, bei der 21 Menschen infolge einer Massenpanik starben und Hunderte verletzt wurden.
Kein Deckel über Loch der Hauptwache
Im Eingangsbereich, wo die Sitzwürfel und die Bildschirme sind, werden Filme und Videos zu sehen sein. Workshops können stattfinden. Künstlerinnen und Künstler werden ihre neuen Alben vorstellen. Auch nach außen hin will das Momem wirken. Das Loch an der Hauptwache wird nach Plänen von Planungsdezernent Josef nicht mit einem Deckel geschlossen, sondern mit Sitzmöbeln ausgestattet und begrünt.
Das soll bis zur Eröffnung so weit sein. Weitere Maßnahmen sollen folgen. Vor dem Momem sollen interaktive Bildschirme die Menschen spielerisch zum Mitmachen animieren. Die Macher hoffen, dass das Loch an der Hauptwache zu einem „Plaza“ wird, an dem man sich vor dem Ausgehen trifft.