Frankfurt: Ausstand in Kitas

Verdi ruft für den Frauentag am Mittwoch zum Streik im Sozial- und Erziehungsdienst auf. Bundesweit sind Demos geplant.
Die Gewerkschaft Verdi ruft für den internationalen Frauentag am Mittwoch, 8. März, bundesweit die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zum Aktionstag auf. In Hessen gibt es Demonstrationen und Kundgebungen in Kassel, Marburg, Hanau, Frankfurt und Darmstadt. „Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit“, sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle.
Die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter müsse mehr Anerkennung bekommen. Wobei die Eltern signalisieren, die Arbeit durchaus wertzuschätzen. Die Solidarität sei da mit „den Menschen, die sich um unsere Kinder kümmern“, wie Thomas Krohn sagt, der Vorsitzende des Stadtelternbeirats der Frankfurter Kitas.
„Leider gibt es aber nach wie vor nur wenig Bereitschaft, die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit besser zu finanzieren“, sagt Behle. Das Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sei jedenfalls „völlig unzureichend“.
Wie genau sich der Streik am Mittwoch auf die Angebote in Kitas und anderen Einrichtungen auswirkt, ist vorab schwer zu sagen. Die Einrichtungen versuchen, vorab zu klären, wie viel Personal da sein wird, und auch eine Notbetreuung anzubieten. „Die Mitarbeitenden können aber am Tag des Streiks noch entscheiden“, sagt Ramona Pistone von Kita Frankfurt, ob sie die Arbeit niederlegen.
Die Soziale Arbeit sei eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiteten (83 Prozent), in Kitas, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei seien die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Darum der Protest am Frauentag: „als lange Tradition frauenpolitischer Kämpfe für eine bessere Gesellschaft für alle“, sagt Behle.
In Frankfurt schickt Verdi mit dem Feministischen Streikkollektiv ab 13 Uhr einen „Care-Walk“ vom DGB-Haus durch die Innenstadt mit einzelnen Stationen, etwa an der Zentrale des städtischen Trägers Kita Frankfurt, Zeil 5. Geplantes Ende gegen 16 Uhr. In Kassel demonstriert man ab 10 Uhr auf dem Opernplatz, in Marburg ab 9 Uhr vom Georg-Gaßmann-Stadion zum Erwin-Piscator-Haus.
In Hanau sammelt sich die Demo um 10 Uhr auf dem Freiheitsplatz, von dort geht es am Klinikum Marktplatz vorbei zurück zum Freiheitsplatz zur Abschlusskundgebung gegen 11 Uhr. In Wiesbaden beginnt die Demo um 9 Uhr ab Hauptbahnhof. In Darmstadt sammelt sich der Protest um 14 Uhr am DGB-Haus Darmstadt, Rheinstraße 50, anschließend geht’s zur Kundgebung auf dem Luisenplatz.