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Frankfurt: Ärger über Feldmann wegen Bühnen

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Von: Florian Leclerc

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Die Städtischen Bühnen in Frankfurt bei Nacht.
Die Städtischen Bühnen in Frankfurt bei Nacht. © Rolf Oeser

Im FR-Interview hat Oberbürgermeister Feldmann gesagt, bei den Städtischen Bühnen Frankfurt sei eine Vorentscheidung zum Standort gefallen. Nun knistert es in der Koalition.

Das große Interview von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) mit der Frankfurter Rundschau zum Jahresende sorgt für Wirbel in der Koalition. Feldmann sprach darin von einer „Vorentscheidung“ für den Neubau der Städtischen Bühnen. „Die Oper soll auf das Areal der Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße, das Schauspiel bleibt am Willy-Brandt-Platz“, sagte er.

„Das trifft nicht zu“, widerspricht der Stadtverordnete Uwe Paulsen, kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Eine Vorentscheidung für den Standort der Bühnen gebe es nicht. Derzeit prüfe die grüne Fraktion Fragen, die ein Bericht der Stabsstelle „Zukunft der Städtischen Bühnen“ aufgeworfen habe.

Fünf Varianten wurden vorgestellt

Im September hatte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) den etwa 120 Seiten langen Bericht der Stabsstelle zum Bühnen-Neubau vorgelegt. Untersucht wurden fünf Varianten. Bei Variante 1 bleibt die Oper am Willy-Brandt-Platz, das Schauspiel zieht gegenüber in die Wallanlagen (859 Millionen Euro). Bei Variante 2 wird die Oper in der Neuen Mainzer Landstraße gebaut, das Schauspiel bleibt am Willy-Brandt-Platz (811 Millionen Euro). Hinzu kommen Kosten für einen möglichen Erwerb des Grundstücks, das der Hessischen Landesbank gehört.

Bei Variante 3 bleibt die Oper am Willy-Brandt-Platz, das Schauspiel zieht auf den Opernplatz (872 Millionen Euro). Hinzu kommen Kosten für einen möglichen Erwerb des Signa-Areals. Bei Variante 4 wird die Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz neu gebaut (891 Millionen Euro). Diese Variante benötigt zwei Interimsspielstätten. Bei Variante 5 entsteht die Theaterdoppelanlage im Osthafen (835 Millionen Euro). Hinzu kommen Kosten für die Altlastenentsorgung und den Nahverkehrsanschluss.

Der Magistrat mahnt bei der Standortentscheidung zur Eile, wie er dem Bühnen-Bericht voranstellte: „Aufgrund des kritischen baulichen Zustands des Bestandsgebäudes der Städtischen Bühnen und der damit einhergehenden latenten Gefahr auch massiver Betriebsstörungen ist es dringend erforderlich, möglichst zeitnah eine Entscheidung über den Standort und die umzusetzende bauliche Variante zu treffen.“

Projekt zieht sich bis in die 2030er Jahre

Insgesamt ist laut Bericht mit einer Projektlaufzeit von zehn bis zwölf Jahren zu rechnen. Die reine Bauzeit inklusive Abbruch schätzt die Stabsstelle auf sechs bis acht Jahre.

Schon zuvor hatten sich die Stadtverordneten gegen eine Sanierung der maroden Theaterdoppelanlage ausgesprochen. Nach der Standortentscheidung der Stadtverordneten soll ein Architekturwettbewerb folgen. Paulsen sagt, er rechne mit einem Beschluss der Stadtverordneten zum Standort „in den nächsten sechs Monaten“.

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