Frankfurt: ABG will Solarenergie auf Balkons nur im Einzelfall
Die Frankfurter Wohnungsgesellschaft ABG verteidigt ihr Vorgehen gegen Solarmodule auf einer Dachterrasse. ABG-Chef Junker hält solche Nutzungen nur nach Einzelprüfung für möglich.
Die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Frankfurt Holding, der mehr als 54 000 Wohnungen gehören, will Solaranlagen von Mieterinnen und Mietern auf Balkonen oder Dachterrassen auch künftig nur im Einzelfall genehmigen. Das hat ihr Geschäftsführer, Frank Junker, am Mittwoch im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau deutlich gemacht. Es seien jeweils nicht einfache technische Fragen zu klären. Problematisch könne etwa die Zuführung des Stroms in die jeweilige Wohnung sein. Hochwärmegedämmte Fassaden zu durchbohren, komme zum Beispiel nicht in Frage.
Das Frankfurter Stadtparlament hat jüngst auf Antrag der Römer-Koalition beschlossen, Mieterinnen und Mieter von gefördertem Wohnraum bei der ABG auf Wunsch mit Solarmodulen für den Balkon zu unterstützen. Auch dieser Beschluss ändere nichts daran, dass die ABG jeweils im Einzelfall prüfen werde, ob sie eine Solaranlage auf dem Balkon erlaubt, sagte Junker.
Der Geschäftsführer verteidigte auch, dass die ABG per Klage erzwingen will, dass ein Mieter aus Rödelheim seine auf der Dachterrasse aufgebauten Solarmodule entfernt. In dieser Sache gibt es am heutigen Donnerstag (23. 6.) den ersten Verhandlungstermin vor dem Frankfurter Amtsgericht. Bauliche Veränderungen bedürften laut Mietvertrag der Zustimmung des Vermieters. Die sei aber nicht eingeholt worden, sagte Junker. Wie der Mieter die Anlage installiert habe, entspreche zudem nicht den technischen Vorgaben. Junker machte auch optische Vorbehalte geltend: Auf der Dachterrasse sehe es nun aus wie in einem Gerümpellager.