OB-Wahl in Frankfurt: Das sagen die Kandidierenden zu Mobilität
Die Frankfurter Rundschau hat die Kandidatinnen und Kandidatinnen zur OB-Wahl in Frankfurt am 5. März gefragt, welche Positionen sie zu Mobilität vertreten.
Manuela Rottmann: Die Kandidatin der Grünen hält Frankfurt wie gemacht dafür, um Alltagswege zu Fuß, mit dem Rollstuhl, dem Fahrrad oder Bus und Bahn zu bewältigen. Daher spreche sie sich für den Umbau des öffentlichen Raumes zugunsten von Rad- und Fußwegen aus. Am Frankfurter Flughafen will sie jeden vermeidbaren Flug auch vermeiden und innerdeutsche Flüge auf die Bahn verlagern. Ein 365-Euro-Ticket in Frankfurt hält sie für sinnvoll. Die Stadt sollte das 49-Euro-Ticket für Menschen mit geringem Einkommen bezuschussen, so dass es nur 25 Euro kostet. Dem direkten Anschluss des Campus Westend beim Ausbau der U-Bahn-Linie 4 stimmt Rottmann zu. fle

Mike Josef: Der SPD-Kandidat bekennt sich zum Umbau des öffentlichen Raumes zugunsten des Rad- und Fußverkehrs und zulasten des Autoverkehrs. Nötig sei weniger Durchgangsverkehr und weniger Pendlerverkehr aus dem Umland. Die Wirtschaft brauche gleichwohl Ladezonen. Beim Flughafen spricht sich Josef für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr aus. Bahnfahrten sollten innerdeutsche Flüge ersetzen. Ein 365-Euro-Ticket in Frankfurt will Josef als aktiven Beitrag zum Klimaschutz voranbringen. Beim U4-Ausbau zwischen Bockenheimer und Ginnheim strebt er an, den Campus Westend direkt anzubinden. fle

Uwe Becker: Der CDU-Kandidat verhält sich zur Frage, ob der Straßenraum zugunsten des Rad- und Fußverkehrs umgebaut werden sollte, neutral. Autos sollten nicht „in den Stau gelenkt“ werden, auch wenn der Ausbau von Fuß- und Radwegen sinnvollerweise weitergehen sollte. Auch bei der Frage, ob der Flughafen weniger Flüge abwickeln sollte, bleibt Becker neutral. Er rechne künftig mit einer weiteren Zunahme von Mittel- und Langstreckenflügen. Bei Kurzstreckenflügen sei die Verlagerung auf die Schiene sinnvoll. Einem 365-Euro-Ticket in Frankfurt stimmt Becker zu, ebenso einer direkten Anbindung des Campus Westend beim Ausbau der U-Bahn-Linie 4. fle

FR-Wahlhelfer
20 Kandidat:innen treten bei der OB-Wahl in Frankfurt am 5. März an. In diesem Beitrag finden Sie die Positionen der fünf Bewerberinnen und Bewerber mit den größten Siegchancen. Aber was ist mit den anderen? Was denkt Maja Wolff über Kulturpolitik, welche Meinung hat der Bahnbabo zur Situation im Bahnhofsviertel? Und macht die Kunstfigur Prof. Dr. Bembel von der „Partei“ etwa seriöse Politik?
Diese Fragen beantwortet der digitale Wahlhelfer der Frankfurter Rundschau. Die Kandidatinnen und Kandidaten haben von uns 25 kommunalpolitische Thesen vorgelegt bekommen. Etwa: „Der öffentliche Raum soll umgebaut werden: zugunsten des Radverkehrs, Fußverkehrs und Nahverkehrs und zulasten des Autoverkehrs“ oder „Die städtische Wohnungsgesellschaft ABG sollte die Miete für Haushalte, die Anspruch auf eine Sozialwohnung hätten, stark senken.“ Darauf sollten sie mit Ja, Nein oder Neutral antworten. Zudem konnten sie einen kurzen Kommentar zur These abgeben.
Die Nutzer:innen können zu diesen Thesen selbst Stellung nehmen und sie bei Bedarf doppelt gewichten. In der Auswertung erfahren sie dann, wie groß die Übereinstimmung ihrer Positionen mit den Antworten der einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten ist. FR
Der Wahlhelfer findet sich im digitalen Dossier der FR zur OB-Wahl: www.fr.de/ob-wahl
Daniela Mehler-Würzbach: Die Kandidatin der Linken spricht sich für den Umbau des öffentlichen Raumes zugunsten des Rad- und Fußverkehrs aus. Das führe zu mehr Mobilität bei weniger Verkehr und schaffe mehr Platz für die Menschen. Ein achtstündiges Nachtflugverbot und die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene erklärt Mehler-Würzbach zu ihren Zielen. Ein 365-Euro-Ticket würde sie begrüßen, allerdings nur als ersten Schritt zu einem Nulltarif für alle Menschen. Einen direkten Anschluss des Campus Westend beim Ausbau der U4 hält sie für sinnvoll. fle

Yanki Pürsün: Der FDP-Kandidat denkt nicht, dass der öffentliche Raum zugunsten des Rad- und Fußverkehrs umgebaut werden sollte. Kein Verkehrsträger soll seiner Ansicht nach bevorzugt werden. Dass der Flughafen weniger Flüge abwickelt, hält Pürsün nicht für sinnvoll. Den Wirtschaftsmotor dürfe man nicht schwächen. Ein 365-Euro-Jahresticket im Nahverkehr will Pürsün nicht unterstützen; das 49-Euro-Ticket sei bereits eine preiswerte Option. Er bekennt sich allerdings zur direkten Anbindung des Campus Westend beim Ausbau der U-Bahn-Linie 4. (fle)

In fünf Wochen wählen die Frankfurterinnen und Frankfurter den oder die OB. Die heiße Phase des Wahlkampfes hat also eigentlich begonnen. Aber Hitze im Januar? Zumindest am Samstagmorgen (28. Januar) ist davon wenig zu finden.