Flughafen: Weniger Warten vor dem Flug

Fraport rüstet die Sicherheitskontrollen weiter technisch auf. Und richtet Überholspuren ein für Gäste, die einen Slot reserviert haben.
Die Modernisierung der Sicherheitskontrollen am Frankfurter Flughafen schreitet voran. Noch in diesem Jahr will Fraport weitere CT-Scanner anschaffen, die den Check der Fluggäste und ihres Handgepäcks vereinfachen und beschleunigen sollen. Das kündigte Konzernsprecher Dieter Hulick am Dienstag der Frankfurter Rundschau an. Wann und wie viele es sein werden, stehe noch nicht fest. Bislang sind am Flughafen sechs Exemplare der hochmodernen CT-Scanner an den sogenannten Luftsicherheitsspuren im Einsatz. Hinzu kommt der Test eines Geräts, das ermöglicht, Handgepäck zu beiden Seiten aufzugeben und wieder entgegenzunehmen.
Flüssigkeiten dürfen im Handgepäck bleiben
Die aus der Medizin bekannte Technologie hat den Vorteil, zuverlässig, schnell und differenziert unterschiedlichste Materialien und Gegenstände zu erfassen. Flüssigkeiten, Smartphones und andere elektronische Geräte können im Handgepäck bleiben. Die dreidimensionale Ansicht der Kontrollbilder erleichtert die Arbeitsabläufe für das Personal. Es gibt weniger Nachkontrollen und letztendlich kürzere Wartezeiten. Langfristig plant Fraport den flächendeckenden Einsatz der CT-Geräte. Das hatte die Flughafenbetreiberin zum Jahresanfang angekündigt, als sie nach langem und am Ende erfolgreichem Kampf Organisation, Steuerung und Durchführung der rund 170 Luftsicherheitskontrollen in den beiden Terminals übernahm. In der Verantwortung der Bundespolizei blieben Aufgaben wie die gesetzliche Rechts- und Fachaufsicht, die Verantwortung für die Luftsicherheit oder der bewaffnete Schutz der Kontrollstellen. Wie Fraport-Sprecher Hulick versichert, hat die Übernahme der Sicherheitskontrollen funktioniert. Die Steuerung sei gut angelaufen: „Dienstleister, Polizei und Fraport haben sich eingespielt.“
Überholspur buchen
FRA SmartWay heißt das neue Angebot, das Fraport seit Wochenanfang für unbestimmte Teit testet.
Der kostenlose Service ermöglicht, ab 72 Stunden vor dem Flug von Terminal 1 oder 2 ein Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle zu reservieren. Die Buchung berechtigt den exklusiven Zugang zu den Kontrollstellen auf einer Überholspur.
Gruppen dürfen die Zahl von sechs Personen nicht überschreiten.
Notwendig ist die Angabe der E-Mail-Adresse, des Reisedatums, des Zielflughafens, der Fluggesellschaft, Flugnummer. Gruppengröße. jur
Infos: www.frankfurt-airport.com/de/reisevorbereitung/check-in-gepaeck-und-kontrollen.html
Die seit 1. Januar geltende Organisationsstruktur steht laut Hulick in keinem Zusammenhang mit der „Serviceverbesserung“, die Fraport seit Montag neu im Angebot hat. Doch das Ziel ist das gleiche: Lange Warteschlangen bei den Sicherheitskontrollen sollen der Vergangenheit angehören. Um dies zu erreichen, bietet die Flughafenbetreiberin Fluggästen an, kostenlos vor ihrem Flug online einen zeitlichen Slot zu buchen, der ihnen ermöglicht, auf einer Extraspur die Kontrollen zu passieren. Möglich macht dies ein QR-Code, den sie bei der Anmeldung online generiert haben. Auch wenn es einen eigenen Namen dafür gibt: Fraport FRA Smart Way ist keine Frankfurter Neuerfindung. Die Technologie ist bereits in 16 Flughäfen in Europa und Nordamerika im Einsatz, auch in Berlin und München. Wie Hulick betont, handelt es sich um einen „Testlauf“ von mehreren Wochen, um zu schauen, ob es funktioniert.
Neuer Service
Aktuell gibt es diese Überholspuren in Terminal 1, Bereich A und B West, sowie in Terminal 2 an der zentralen Schengen-Kontrolle, in beiden Fällen Ebene 2. Die Slots sind nahezu ganztägig, sieben Tage pro Woche verfügbar, aber sie sind begrenzt. Fraport empfiehlt daher, möglichst frühzeitig, ab 72 Stunden vor dem Abflug, zu reservieren. Sollten alle Slots ausgebucht sein oder man den reservierten Zeitraum verpassen, bestehe wie gewohnt die Möglichkeit, die üblichen Zugänge zur Sicherheitskontrolle zu nutzen.