Frankfurt: Im Café Sweet Meimei auf der Berger Straße gibt es fluffige chinesische Backkunst

Die Frankfurterin Bang Xiao hat im Heimatland ihrer Eltern Konditorin gelernt. Auf der Berger Straße gibt es ihre Törtchen in ihrem Café Sweet Meimei.
Frankfurt - Die Auswahl an den fluffigen, chinesischen Törtchen im kleinen Café Sweet Meimei auf der Berger Straße in Frankfurt variiert täglich: Mal gibt es sie in Form von Einhörnern oder Teddybärchen, oft sind sie auch hübsch mit Obst und Blüten dekoriert. Die Sorten heißen „Peach Passionfruit Cake Roll“ oder „Sesam-Cheesecake“. „Kokos Lemon“ schmeckt angenehm süß. „Aber es gibt Kunden, die sind Naschkatzen, für die mache ich auch mal sehr süße Sorten, die kennzeichne ich dann aber“, sagt Bang Xiao und lacht. Die 25-Jährige backt alles allein in der Küche, die Treppe runter, im Untergeschoss.
Die Frankfurterin sitzt an diesem Tag an einem der Außentische ihres Cafés, drinnen gibt es auf zwei Stockwerke verteilt elf Tischchen, mit Blümchen dekoriert. Bang Xiao betont gleich zu Beginn: „Ich mag es gerne fluffig. Deshalb mache ich auch den fluffigen Chiffon-Kuchen. Dieser ist in China, dem Heimatland meiner Eltern, aber eben auch in anderen ostasiatischen Ländern beliebt. Es ist eine Adaption des US-amerikanischen Chiffonkuchens.“
„Es sind alles frische Zutaten“ - Chinesisches Gebäck auf der Berger Straße in Frankfurt
Statt dem in Deutschland üblichen Biskuitteig verwendet sie beim Chiffon-Kuchen Teig mit Pflanzenöl. Dieser sei „fluffiger“ als Biskuit. Den Chiffon-Kuchen verarbeitet Xiao dann zu gefüllten Rollen und Törtchen. Die Törtchen kosten zwischen 4,80 und 5,20 Euro. „Pro Sorte brauche ich zwei bis drei Stunden und es sind alles frische Zutaten, Ich benutze keine Geschmacksverstärker.“ Es gibt dazu frische Tees wie den „Bestseller“ Apple Wonder: Juzu-Tee (eine Zitrusfrucht) mit marinierten Äpfeln, Zitrone und Ingwer.
In Frankfurt wird Xiao geboren und wächst dort mit einer älteren Schwester auf. „Meimei bedeutet im Chinesischen kleine Schwester“, sagt Xiao. Deshalb der Name des Cafés. Den Traum, ein Café zu eröffnen, habe sie schon früh gehabt: „Weil ich Kuchen liebe.“
Inhaberin des Café „Sweet Meimei“ auf der Berger Straße hat in Peking gelernt
Aber sie entscheidet sich zunächst für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Für ein Auslandssemester geht sie 2018/2019 nach Peking. Neben dem Studium macht sie dort eine Ausbildung zur Konditorin. Als sie Anfang dieses Jahres die freie Ladenfläche auf der Berger Straße entdeckt, beschließt sie, nicht länger zu warten „und meinen Traumjob gleich zu verwirklichen“. „Anfangs dachte ich, ich könnte noch nebenbei entspannt weiterstudieren. Aber das Café ist viel mehr Arbeit, als ich dachte“, sagt sie.
Um 8.30 Uhr beginnt ihr Tag im Café, vorher geht sie einkaufen. Aushilfen kann sie sich bislang nicht leisten. Wenn zwischendrin eine Zutat fehlt, springt ihre Mutter als Bedienung ein. „Wir sind eine One-and-a-half-Women-Show“, sagt Xiao und lacht. Am Ende erzählt sie noch vom „Rou Song Bei Bei“: „Rou bedeutet Fleisch, Song ist fluffig und Bei Bei steht für klein.“ Es ist die Fleischversion des Chiffon-Kuchens: Er ist ummantelt mit getrockneten Seetang-Flocken sowie mit einer Spezialsoße aus gewürztem geschreddertem Schweinefleisch. „Aber die meisten deutschen Kunden mögen es dann doch lieber süß.“
Cafe Sweet Meimei, Berger Straße 19, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 12 bis 19 Uhr. Instagram: cafesweetmeimei