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Tagesstätte muss schließen

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Von: Friedrich Reinhardt

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Die Kindertagesstätte der Caritas in der Pfortenstraße wird im kommenden Jahr geschlossen.
Die Kindertagesstätte der Caritas in der Pfortenstraße wird im kommenden Jahr geschlossen. © Friedrich Reinhardt

Caritas gibt Kita im Alten Rathaus wegen Personalmangel auf. Ein zweiter Standort in Fechenheim soll dafür gestärkt werden.

Um die schlechte Nachricht zu überbringen, war Annett Werner extra in die Sitzung des Ortsbeirats 11 gekommen: Im kommenden Jahr will die Caritas die Kita „Im alten Rathaus“ schließen, berichtete die Leiterin der Abteilung Kindertagesstätten. Einerseits wegen der schwierigen räumlichen Verhältnisse, in der die Kinder an der Pfortenstraße betreut werden. Zum anderen wegen der Personalsituation.

Immer schwerer werde es Erzieher:innen zu finden. „Bei der Caritas haben wir jedes Jahr etwa 15 Stellen, die wir nicht besetzt bekommen.“ In der Pfortenstraße könnten wegen des Personalmangels schon nicht alle Betreuungsplätze belegt werden. Statt 63 Mädchen und Jungen kann die Einrichtung derzeit nur 42 aufnehmen. Aber auch die Nachfrage an den Plätzen sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen, sagte Werner. Was damit zusammenhänge, dass die Räume nicht den Ansprüchen einer modernen Kita entsprechen. Die Kita liegt im ersten Stock des Alten Rathauses, im Erdgeschoss sitzt der Polizeiposten. Die Räume sind zwischen viereinhalb bis sechs Meter hoch. Es schallt, wodurch es noch lauter sei als in einer Kita ohnehin, erzählte Leiterin Ulrike Eckstein. Schwierig sei es auch, wenn Kinder im Hof spielten und nach oben auf Toilette müssten

Kritik an Schließung

Die Caritas habe die Entscheidung nicht leichtfertig gefällt, sagte Werner. Jahrelang habe man sich die Situation angeschaut und nach Lösungen gesucht. Um die Schließung für Eltern und Kinder so unkompliziert wie möglich machen, sollen vor allem Kinder aufgenommen werden, die 2024 dann in die Schule wechseln. Für alle übrigen Kita-Kinder „suchen wir auf jeden Fall ein Folge-Angebot“, sicherte Werner zu. Mit Stadt und anderen Trägern werde die Caritas nun darüber sprechen, wie die fehlenden Plätze ausgeglichen werden könnten.

Auch wenn sich die Caritas aus Fechenheim-Süd zurückzieht, wolle sie den Standort in Fechenheim-Nord „stärken“, sagte die Abteilungsleiterin. So wolle man die Kindertagesstätte „St. Hildegard“ in der Cassellastraße zu einem Familienzentrum ausbauen. Einige Strukturen gebe es bereits. „Familienberatung machen wir beispielsweise schon.“

Dennoch gab es Kritik aus dem Ortsbeirat an der Schließung. „Ich wundere mich schon, dass so ein großer Träger sich zurückzieht“, sagte Christoph Zielonka (Grüne). Gerade wegen „der schwierigen Sozialstruktur“ sei es ein herber Verlust für Fechenheim, dass die Kita geschlossen werde, sagte sein Parteikollege Thomas Dorn.

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