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Enttäuschung in der Frankfurter Stadtkirche über Synodalen Weg

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Von: Peter Hanack

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Frankfurter Katholik:innen bilanzieren die Ergebnisse des Reformprozesses. Freude über Segnungsfeiern für Homosexuelle, Frust über zu wenig Einfluss der Frauen in der Kirche.

Mit dem Synodalen Weg hat die katholische Kirche in Deutschland versucht, sich zu modernisieren. Das ist nur teilweise gelungen, wie der Frankfurter Stadtsynodalrat nun bilanziert hat. Mit 21 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen hat der Stadtsynodalrat eine Stellungnahme dazu verabschiedet. Darin heißt es, das Fazit falle „gemischt“ aus.

Froh sei man über die neue Grundordnung für den kirchlichen Dienst und dankbar für Beschlüsse, in denen ein Ende der Pflicht-Ehelosigkeit der Priester, die Neubewertung von Homosexualität und ein guter Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt gefordert werde. Besonders wichtig finden die Mitglieder des Stadtsynodalrats den Beschluss, Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare zu ermöglichen. „Enttäuscht sind wir dagegen über die zögerlichen Beschlüsse zur Rolle der Frauen in der Kirche“, so die Stellungnahme. Dort sei die Synodalversammlung „weit hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben“.

Stadtdekan Johannes zu Eltz, Vorsitzender des Stadtsynodalrats, sagte, Frankfurt sei „immer noch das ,Laboratorium der Moderne‘“. Deshalb sollten die Synodalen diesen Aufbruch zu ihrer Sache machen. Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung, betonte, wie wichtig eine Weiterarbeit an den Themen sei. „Der Synodale Weg markiert eine Haltungsänderung, auf der wir aufbauen können und müssen. Wir werden hingucken und dranbleiben – denn damit verändern wir Kirche“, so Brandt.

Der Stadtsynodalrat besteht aus 20 Vertreter:innen der Pfarreien, mehreren Priestern und Diakonen, den Gemeinde- und Pastoralreferent:innen, den muttersprachlichen Gemeinden und weiteren gewählten Mitgliedern.

Anlass für den 2019 begonnenen Synodalen Weg war der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Die Zusammenkunft von Laien und Bischöfen online und in Frankfurt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Kirche grundlegend zu reformieren. Die fünfte und letzte Zusammenkunft fand von 9. bis 11. März ebenfalls in Frankfurt statt.

Beschlüsse des Synodalen Wegs hat die katholische Stadtkirche dargestellt: frankfurt.bistumlimburg.de/thema/synodaler-weg-erklaert

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