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„Die Bedingungen sind top“: Emil Köhler ist E-Sports-Profi bei Eintracht Frankfurt

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Von: Timur Tinç

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Emil Köhler hat sich aus der Akademie zum Profi hochgearbeitet.
Emil Köhler hat sich aus der Akademie zum Profi hochgearbeitet. © Peter Jülich

Emil Köhler spielt für seinen Herzensklub Eintracht Frankfurt die Fußballsimulation Fifa und verdient damit sein Geld.

Frankfurt - Wenn die neueste Version der Fußballsimulation Fifa erscheint, muss Emil Köhler bis zu acht Stunden täglich trainieren. „Es geht darum, die Spielmechanik kennenzulernen und zu schauen, welche Taktiken am besten funktionieren“, erklärt der 20-Jährige. Köhler ist E-Sport-Profi bei Eintracht Frankfurt und muss gut spielen, um sich für einen neuen Vertrag, der aktuelle läuft aus, zu empfehlen.

In der abgelaufenen Saison in der Virtual Bundesliga (VBL) ist das ihm und seinen Teamkollegen Aymane Mokallik und Antonio Radelja gelungen; die Eintracht wurde Sechste in der von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) organisierten VBL. In dem speziellen Modus haben alle Spieler eine Stärke von 95. „Damit hat jeder die gleichen Bedingungen“, sagt Köhler. „Und man kann mit seinem eigenen Verein spielen. Das bockt am meisten.“

Emil Köhler: Fan von Eintracht Frankfurt und ein Kind des Riederwalds

Natürlich ist der junge Mann aus Klein-Krotzenburg Fan der Eintracht und ein Kind des Riederwalds. In früheren Zeiten bedeutete ein solcher Ausspruch, dass ein Fußballer alle Jugendmannschaften von Eintracht Frankfurt durchlaufen hat und es in den Profifußball geschafft hat. Bei Emil Köhler bedeutet es, dass er seit der Gründung der E-Sports-Sparte im Jahr 2019 dabei ist.

Als 16-Jähriger fiel er bei den sogenannten Scoutingdays mit seinen guten Leistungen im Fußballsimulationsspiel Fifa auf und wurde in das Academy-Team des Klubs aufgenommen, wo ihm ein Trainer zur Seite gestellt wurde. Seit zwei Jahren ist der 20-Jährige Profi. „Ich habe auf der X-Box anfangen“, erzählt Köhler. Seit vorigem Jahr hat Electronic Arts, der Herausgeber der Fifa-Reihe, eine Kooperation mit Sony abgeschlossen. Seitdem müssen alle Turniere auf der Playstation gespielt werden und Köhler musste sich umstellen. Von Sommer an aber müssen sich alle Fans der Simulation umstellen. Der Grund: EA hat das Namensrecht mit der Fifa nicht mehr verlängert. Die neue Simulation heißt dann EA Sports FC.

E-Sports-Sparte von Eintracht Frankfurt: „Die Bedingungen sind top“

Seit November trainiert und spielt Köhler mit seinen Mannschaftskameraden in der neuen E-Sports-Academy der Eintracht an der Otto-Fleck-Schneise. „Die Bedingungen sind top“, sagt er. Er hat seinen eigenen Spind, eine rasend schnelle Internetverbindung und kann mit seinen Kollegen jederzeit ein und aus gehen.

Köhler hat im vergangenen Jahr sein Abitur gebaut und sich danach erst mal voll auf E-Sports konzentriert. „Ein Studium ist in Planung“, sagt er. Vielleicht etwas in Richtung E-Sport oder Sportmanagement. Solange es für ihn an der Konsole gut läuft, hat das aber Priorität. Nebenbei E-Sports-Profi zu sein, ist angesichts der starken und zunehmenden Konkurrenz nicht möglich. (Timur Tinç)

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