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Naturschutz in Seckbach
Im Einsatz für Mensch und Tier
- vonDenis Hubertschließen
Die Naturschutzgruppe Seckbach setzt sich seit 20 Jahren für biologische Vielfalt ein - und kann eine Reihe von Erfolgen feiern.
Wer das Wohnzimmer von Familie Kutzner betritt, merkt schnell, dass ihr der Naturschutz am Herzen liegt. Auf dem Sofa thronen Plüsch-Krokodile. An der Wand reihen sich Bilder von Vögeln aneinander. Auch draußen ist es idyllisch: Im Garten hinter der Terrasse blühen Pflanzen in einer geordneten Wildnis. Sogar eine Schildkröte läuft herum.
„Wir wollen das Erhaltenswerte erhalten“, sagt Johannes Kutzner. Er ist Mitglied der Naturschutzgruppe Seckbach, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Der harte Kern besteht aus etwa zehn Leuten, die sich um die Umwelt im östlichen Stadtteil verdient machen. Immer am vierten Dienstag im Monat trifft sich die Gruppe in der örtlichen Apfelweingaststätte „Zur Krone“.
Es gibt viel zu tun
Erreicht haben die Naturschützer viel, weshalb die folgende Liste nur ein Auszug ist: Um Krötenwanderungen über die Vilbeler Landstraße zu vermeiden, haben sie einen Amphibienteich im Bergen-Enkheimer Wald angelegt. Für Turmfalken und Mauersegler haben sie in Seckbach Nistkästen angebracht. Jedes Jahr säubern sie das Seckbacher Ried, das seit 80 Jahren Naturschutzgebiet ist. „Das sind Erfolge“, sagt Kutzner.
Um die Vielfalt zu erhalten, mäht er nach den Brut- und Setzzeiten der Wildtiere Wiesen am Lohrberg. „Der Lebensraum beginnt bei der Ameise, setzt sich fort über die Wirtspflanzen für Schmetterlinge und allerlei andere Insekten“, sagt der passionierte Bergsteiger. Doch auch für Bienen stellten Wiesen die Nahrungsgrundlage dar.
Nicht nur Tiere und Pflanzen stehen im Fokus. Auch der menschliche Lebensraum treibt die Naturschutzgruppe Seckbach um. Sie ist mit der Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünen Lunge am Günthersburgpark befreundet. „Der Grüngürtel wird derzeit massiv bedroht“, sagt Johannes Kutzners Frau Andrea. Deshalb sieht sie das geplante Innovationsquartier kritisch.
Auf der Suche nach Nachwuchs
Zurück zu den Dingen, für die sich die Gruppe begeistern kann. Etwa die Vorbereitungen für das Apfelfest am 1. Oktober im Kirchhof der Mariengemeinde im Propst-Goebels-Weg. Dort können Familien beim Keltern helfen. Darüber hinaus sollen Kinder künftig auf einer Streuobstwiese hinter dem Henry und Emma Budge-Heim Vogelhäuser basteln dürfen.
Unterstützt wird die Naturschutzgruppe vom Bund für Umwelt und Naturschutz. Dessen Ortsverein Frankfurt-Ost hatte den Zusammenschluss gemeinsam mit der Bürgervereinigung Seckbach am 24. September 1997 gegründet. Für die Zukunft wünscht sich die Gruppe mehr Nachwuchs.
„Es wäre schön, wenn wir jüngere Jahrgänge verbuchen könnten“, sagt Johannes Kutzner. Derzeit seien alle Mitglieder jenseits der 40. „Wir haben jede Menge Ideen, doch es fehlt ein wenig an tatkräftiger Unterstützung.“
Die Naturschutzgruppe ist erreichbar unter Telefon 49 39 37 oder per Mail an:naturschutz-seckbach@bund-frankfurt.de