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Eine Komposition des Teufels in den Frankfurter Naxoshallen

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Die Naxos Hallenkonzerte in Frankfurt feiern 50. Jubiläum. Sie führen das Musiktheater „Beelzebub Sonate“ von Aleksander Gabrys auf. Von Paula Tauber.

Was wäre, wenn der Teufel komponieren könnte? Das fragt sich die 50. Ausgabe der Naxos-Hallenkonzerte des Willy-Praml-Theaters am 12. Juni. Der polnische Komponist Aleksander Gabrys kreiert mit dem Musiktheater „Beelezebub Sonate“ ein vielschichtiges Stück, dass auf dem gleichnamigen Drama des Avantgardisten Stanislaw Ignacy Witkiewicz (Witkacy) basiert. Witkacys Stück erschien bereits vor 97 Jahren und bedient sich der Handlung des Fauststoffs. Nun feiert es durch Gabrys Interpretation in neuer Form eine musikalische Wiedergeburt.

Individuelle Note

Das Stück ist ein „musikalischer melting pot“, wie der künstlerische Leiter und Pianist Leonhard Dering es ausdrückt. Insgesamt fünf Musiker:innen sind an der Produktion beteiligt, und Gabrys war es wichtig, die Fähigkeiten aller Künstler:innen in seiner Version aufzugreifen. Sopranistin Maja Bader verkörpert zum Beispiel in einer Person alle Frauenfiguren, die in Witkacys Drama vorkommen. Sie ist klassisch ausgebildet, beherrscht jedoch viele unterschiedliche Gesangsstile und schafft es, den verschiedenen Charakteren eine individuelle Note zu verleihen.

Eine Besonderheit sind auch die selbst gebauten und neuen Instrumente, die der holländische Künstler und Erfinder Kaspar König beisteuert. Er baut Skateboards oder Fahrräder so um, dass sie Musik erzeugen. Sein Ziel ist es, alltägliche Klänge aufzudecken und ihre musikalische Wirkung hervorzuheben. Dabei steht immer die Frage im Raum: Wie kann man in und mit der Natur Musik machen?

Mit der deutschen Erstaufführung der „Beelzebub Sonate“ reiht sich das Stück in das breitgefächerte Musikprogramm des Willy-Praml-Theaters ein. Leonhard Dering ist stolz auf die Vielfältigkeit der Naxos-Hallenkonzerte: „Wir stellen mit dieser Reihe ein Kaleidoskop vor, in dem alles das widergespiegelt ist, was Musik sein kann.“ Für ihn seien die Konzerte, die einmal pro Monat stattfinden, bereits zu einem wunderschönen Ritual geworden. Dering ist froh, die Kulturstätte Naxos um die Perspektive der Musik bereichern zu können.

Das komplette Programm der Naxos-Hallenkonzerte gibt es hier: https://theaterwillypraml.de/ naxos-hallenkonzerte/

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