Teurer Masterplan soll die Innenstadt von Frankfurt aufwerten

Der Masterplan „Erlebnis City“ soll die Innenstadt von Frankfurt attraktiver machen. Oberbürgermeister Feldmann will sich das einiges kosten lassen.
Frankfurt – Die Innenstadt soll lebendiger werden, ein Aushängeschild sein, ein Ort, der Menschen anzieht. So das Zukunftskonzept der Stadt Frankfurt. Aber wie soll das in Zeiten von Amazon & Co, die seit der Corona-Pandemie noch stärker geworden sind, gelingen? Wie lockt man Menschen vom Sofa in die Stadt?
Beispielsweise sind Projekte angedacht wie ein Tag- und Nachtmarkt auf dem Goetheplatz oder eine temporäre Bestuhlung des Opernplatzes und der Altstadt, die Menschen zum Verweilen einladen sollen. „Denn Geschäfte links, rechts, das war einmal. Wir wollen eine City, die lebt und atmet, der sich die Menschen emotional verbunden fühlen“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) bei der Vorstellung des Masterplans „Erlebnis City“ am Donnerstag. Unweit von ihm steht Peter Kowalsky vom Consulting-Unternehmen Project M am Beamer. Die Innenstadt soll zum Begegnungsort, zum Erlebnisraum werden, betonen beide. Das Unternehmen hat ein Jahr an der Erstellung des Masterplans gearbeitet. Kowalsky betont, das Ziel sei, dass Frankfurt eine Stadt werde, die 24/7, also 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, mit Freizeit-Kultur-Shopping und Gastroangeboten Menschen anzieht. Das gelte eben nicht nur für die Zeil, sondern eben auch für Altstadt, Mainkai und die Konstablerwache.
Masterplan für Frankfurt: Millionen von Euro für die Innenstadt
Der Masterplan greife dabei Impulse von mehr als 50 Expert:innen aus Politik, Verbänden, Handel, Gastronomie und Kirchen auf. „Innenstadtentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagt Feldmann. Er betont: „Frankfurt ist nicht mehr nur ein Ort für Produkte, sondern selbst ein Produkt.“ Eine entscheidende Rolle kommt dabei dem City-und Stadtteilmarketing unter der Leitung von Eduard M. Singer zu. Als Citymanagement mit eigenem Budget agiert es als Koordinator.
Wie soll das alles finanziert werden? Gelder kämen laut Feldmann beispielsweise dank des vor wenigen Tagen verabschiedeten Magistratsbeschluss: 30 Millionen Euro sollen der Stadt Frankfurt zur Verfügung gestellt werden, um die Aufenthaltsqualität im Zentrum zu verbessern; davon kann auch der Masterplan profitieren. Darüber hinaus, so betont Singer, gibt es Mittel aus Förderprogrammen wie die „Post Corona Stadt“ des Bundes mit 275.000 Euro und dem Förderprogramm des Landes Hessen „Zukunft Innenstadt Creativräume“ mit 250.000 Euro.
Konkret sind 70 Maßnahmen geplant, darunter 40 Projekte. Zu diesen zählen beispielsweise ein Innenstadt-Beirat oder Dialog-und Workshop-Reihen zur quartierspezifischen Umsetzung mit Einbindung von Ideen aus der Bevölkerung. Zudem soll es Lichtinstallationen zur Rauminszenierung der Zeil, einen Bembel-Markt (Ausweitung des Schillermarktes) oder auch eine regelmäßige Bespielung der Wallanlagen durch Installationen von lokalen Künstler:innen geben.
Neugestaltung der Innenstadt von Frankfurt: Erste Projekte kommen in einem Jahr
An der Konstablerwache ist unter dem Namen Green Gate eine Neugestaltung des Platzes mit dauerhaften Erzeugermarkt und Gastokonzept geplant. Unweit der Konstablerwache ist die „190 Nation Streetart Gallery“, die größte international kuratierte Streetart Gallery, angedacht. Wann wird was umgesetzt? Also, wann kommt die Beamer-Präsentation in die Stadt?
Feldmann sagt, er rechne mit drei Jahren. Die ersten Projekte sollen aber bereits in den nächsten zwölf Monaten sichtbar sein. (Kathrin Rosendorff)