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Ein Andrang wie früher beim Schlussverkauf

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Von: Alexandra Flieth

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Designerware wird für einen guten Zweck verkauft.
Designerware wird für einen guten Zweck verkauft. © Rainer Rüffer

Beim Hilton-Basar kommen 30 000 Euro für den Kinderschutzbund zusammen.

Mela Krauß weiß sich Gehör zu verschaffen. Die federführende Organisatorin der 20. Auflage des Hilton-Basars zugunsten des Frankfurter Kinderschutzbunds pfeift einfach laut, um die freiwilligen Helfer:innen im Saal auf das einzustimmen, was sie in wenigen Augenblicken erwartet – ein großer Ansturm kaufwilliger Besucher:innen, die sich schon in einer langen Schlange in Stellung gebracht haben. Diese reicht vom Eingang des Hilton Frankfurt City Centre in der Hochstraße bis in den ersten Stock des Gebäudes, wo der Basar durchgeführt wird. „In zehn Minuten geht’s los und wir öffnen“, ruft Kraus.

Viele, die in der Vergangenheit schon dabei waren, wissen, dass die Öffnung ein wenig vergleichbar ist mit dem, was früher einmal der Sommer- oder der Winterschlussverkauf in den Kaufhäusern war. Dieses Mal jedoch mit einer Einschränkung: Bei 300 Besucher:innen in den Räumen ist erst einmal Schluss und es heißt für Wartende, ein wenig Geduld hinter der Absperrung aufzubringen. Diese Neuerung ist mit dem Hotel vereinbart, das die Räume für den Basar kostenlos zur Verfügung stellt. Marc Snijders, Leiter des Hilton, engagiert sich seit Jahren auf der Veranstaltung und verkauft dort gemeinsam mit Stefan Schäfer, Geschäftsführer des Kinderschutzbunds, gespendete Sportbekleidung. Längst ist der Hilton-Basar kein Geheimtipp mehr für Liebhaber von Secondhand- und Vintagekleidung aus Frankfurt: In Zeiten, in denen Nachhaltigkeitsthemen einen immer größeren Stellenwert im Alltag einnehmen und die Lebenshaltungskosten steigen, greifen viele gerne auf kostengünstige Kleidung aus zweiter Hand zurück, besonders wenn der Kauf mit einem guten Zweck verbunden werden kann. „Der Erlös des Hilton-Basars kommt unseren Projekten zugute“, sagt Schäfer. Dazu zähle auch die Arbeit der Beratungsstelle des Kinderschutzbunds für gewalttraumatisierte Kinder und Jugendliche.

Pünktlich um 11 Uhr werden die Besucher eingelassen, eine Stunde später als bei den früheren Auflagen des Hilton-Basars, der zuletzt 2019 stattfand. Jacken, Mäntel, Pullover, T-Shirts, Röcke, Kleider, Schuhe und Accessoires – alles, was auf dem Hilton-Basar angeboten wird, ist aus zweiter Hand und wurde in den vergangenen Wochen in einer eigens hierfür eingerichteten Sammelstelle in Niederrad als Spende zusammengetragen und vorsortiert.

„Mehr als 130 Kisten und zahlreiche Kleiderständer sind zusammengekommen“, erzählt Elisabeth Gradl-Markl vom Organisationsteam. Viele Jahre lang hat sie mit Sigrid Hintze, beide im Vorstand des Kinderschutzbunds, den Hilton-Basar federführend organisiert. Diese Aufgabe haben sie nun an Mela Krauß abgegeben. Auch am Tag der Veranstaltung werden viele Freiwillige benötigt. Über den Tag verteilt seien rund 150 freiwillige Helfer:innen im Einsatz, schätzt Krauß.

Eine ist Heiderose Kern, die sich zusammen mit Annerose Whitmore und Brigitte Hofmann um den wohl begehrtesten Stand kümmert: Schmuck und Accessoires. Kern hat zuvor noch mit Annabelle Gleske, Vorsitzende des Vorstands des Kinderschutzbunds, eine weitere Helferin rekrutiert, um den Ansturm am Stand zu bewältigen. Und tatsächlich – kaum ist der Basar eröffnet, ist ein Durchkommen zum Stand schwierig. Ob Ketten, Broschen, Ringe, Armreifen oder perlenbestickte Abendtaschen – die modischen Accessoires finden schnell neue Besitzerinnen.

Nach fünf Stunden ist alles vorbei. „Es ist ein Erlös von etwas mehr als 30 000 Euro zusammengekommen“, freut sich Stefan Schäfer. Natürlich ist am Ende nicht alles verkauft, doch ,das, was an Kleidung übriggeblieben ist, kommt einem Hilfsprojekt in der Westukraine zugute“.

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