Drei Sterne fürs Klima: Frankfurter Studierendenwerk kennzeichnet das Mensaessen mit einem Umweltscore

Seit Mai finden sich die Entscheidungshilfen auf dem Speiseplan. Ursprünglich initiiert haben das Studierende.
Seit Anfang Mai zeichnet das Studierendenwerk Frankfurt alle Speisepläne in den Mensen mit einem sogenannten Umweltscore aus. Der versieht jedes Gericht mit einem, zwei oder drei Sternen. Ein Stern sei eine kritische, zwei eine gute und drei eine sehr gute Umweltverträglichkeit, informiert das Studierendenwerk. Damit erhielten alle Gäste transparente Informationen zu jedem Gericht und könnten selbst entscheiden, wie klimafreundlich sie essen möchten.
Vier Faktoren fließen in die Wertung ein: CO2-Ausstoß, Wasserverbrauch, Auswirkung auf den Regenwald und Tierwohl. Wenn das Gericht besonders niedrige Emissionen verursache, erhalte es zusätzlich die Auszeichnung „Klima-Teller“. Datengrundlage liefert das Unternehmen „Eaternity“ aus Zürich.
Der Schritt sei Teil des selbst auferlegten Programms für eine nachhaltige Zukunft. Dazu gehöre, dass das Studierendenwerk in den Küchen saniert und dadurch den Energie- und den Wasserverbrauch reduziert habe. Darüber hinaus werde bei allen Geräten, vor allem den Spülmaschinen, auf eine Wärmerückgewinnung geachtet. Müll möchte man reduzieren, etwa durch Planung der Speisenmengen mittels Algorithmen. Und seit Winter 2022 könnten die Gäste beim „Restlos Glücklich“-Angebot kurz vor Mensaschluss reduzierte Hauptgerichte, Salate oder Desserts erwerben.
„Mit dem Umweltscore senden wir ein Zeichen an alle Gäste, dass jeder in seinem Alltag einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten kann“, sagt Gudrun Hartmann, Leiterin der Verpflegungsbetriebe des Studierendenwerks. „Für die Sichtbarkeit ist das gut“, lobt Emma Scholz vom Vorstandkollektiv des Studierendenausschusses das Angebot. Immerhin sei es einer studentischen Initiative im Verwaltungsrat des Studierendenwerks entsprungen. Gleichwohl bezeichnet sie die Neuerung als „ersten Schritt“. Die nächsten Schritte wären dann, dass die Mensen mehr vegane und vegetarische Produkte anbieten sollten.
Mensa günstiger machen
Noch ist es nicht so, dass das beste Klimaessen gleich das günstigste wäre. Etwa, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, dabei könne der Umweltscore aber helfen, wünscht sich Scholz. Schließlich laute eine Forderung aus der jüngsten studentischen Vollversammlung, dass das Mensaessen insgesamt günstiger werden möge.
Auf lange Sicht könnte man die Speisen aus dem Sortiment nehmen, die teuer sind und schlecht beim Umweltscore abschneiden. Das so gesparte Geld könnte man nutzen, um Produkte mit gutem Umweltscore auch günstiger anzubieten.