Wegebau für Grünes Y soll im Frühjahr beginnen

Das grüne Band soll Fußgänger:innen sowie Radfahrer:innen in einem Rutsch von der Platensiedlung in den Grüngürtel, die Niddaauen und den Sinaipark führen.
Voraussichtlich im Frühjahr 2023 soll ein großes Teilprojekt innerhalb des Förderprogramms „Grünes Y“ in Angriff genommen werden: die Wegeverbindung Nord. Über den aktuellen Stand beim 2017 von der Stadt im Zuge der Nachverdichtung der Platensiedlung beschlossenen Programms „Grünes Y“ informierte das Grünflächenamt am Donnerstagabend in der Sitzung des Ortsbeirats 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim).
Im Fokus stand die „Wegeverbindung Nord“, die Carola Bäsler vom Grünflächenamt detailliert skizzierte. Baubeginn soll im Frühjahr 2023 sein. Sobald die Finanzierung durch Hessen Mobil gesichert ist, möchte die Stadt das Projekt ausschreiben. Dieses grüne Band soll Fußgänger:innen und Radfahrer:innen in einem Rutsch von der Platensiedlung in den Grüngürtel und die Niddaauen sowie in den Sinaipark führen.
Doch viele der bestehenden Rad- und Fußwege im Bereich Jean-Paul- und Kurhessenstraße sowie in den zu querenden Fritz-von-Unruh-, Marie-Bittorf- und Klimsch-Anlagen sind in die Jahre gekommen und teilweise so abgefahren, sodass die Entwässerung nicht mehr funktioniert und sich Pfützen bilden. „Während der Corona-Pandemie haben wir gemerkt, wie wichtig die Grünanlagen für die Menschen sind. Auf diese Bedarfe wollen wir eingehen“, erläuterte die Planerin. So wurde in der Marie-Bittorf-Anlage bei einer Sanierung vor wenigen Jahren zu grobes Obermaterial verwendet, was bereits zu Stürzen mit dem Fahrrad geführt habe. Trampelpfade an einigen Stellen zeugen davon, dass die geführten Wege nicht den Gewohnheiten entsprechen.
All das möchte die Stadt im Zuge der Arbeiten korrigieren. „Unser Ziel ist es, eine ganzjährige Nutzung der Wege zu ermöglichen“, unterstrich Bäsler. Damit das gewährleistet werden kann, andererseits die „personellen Ressourcen für die Pflege fehlen“, werden zentrale Wege mit einem hellen, beigefarbenen Pflasterstein gepflastert, erläuterte sie. Bestehende Bänke und die Beleuchtung bleiben erhalten.
Ein zentrales Element in der Wegeverbindung wird die neue und vor allem direkte Rad- und Fußwegequerung über den Grünstreifen in der Hügelstraße, um Fritz-von-Unruh- und Marie-Bittorf-Anlage zu verbinden. Derzeit müssen Radfahrende und Passant:innen einen Umweg von 50 Meter bis zum nächsten Zebrastreifen in Kauf nehmen. Diese neue Querung plant das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), voraussichtlich schon in diesem Sommer zunächst provisorisch zu bauen. 2023 soll sie dann barrierefrei gestaltet werden. Auch die neue Rad- und Fußwegquerung über die Eschersheimer Landstraße von der Klimsch-Anlage zum Sinaipark werde das ASE noch in diesem Sommer realisieren, bestätigte Bäsler auf Nachfrage.
Ab diesem Herbst soll noch ein weiteres Teil des grünen Ypsilons Gestalt annehmen: der Grünzug Platenstraße. Aktuell hat der Magistrat die von Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) und Planungsdezernent Mike Josef (SPD) eingebrachte Bau- und Finanzierungsvorlage beschlossen und der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt.
Der Planungsraum umfasst die etwa 26 000 Quadratmeter große Fläche zwischen der Platenstraße im Norden, der Astrid-Lindgren-Schule im Osten, den Sportplätzen an der Wilhelm-Epstein-Straße im Süden sowie der Wohnbebauung an der Franz-Werfel-Straße im Westen. Eine zirka 6500 Quadratmeter nutzt der Kinderzirkus Zarakali. Durch ein neues Wegenetz wird die Fläche in verschiedene Bereiche untergliedert. Sie ermöglichen ein offenes Angebot mit Begegnungs- und Nutzungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Geplant sind unter anderem eine Kletterlandschaft, ein Sandspielbereich, eine Calisthenics-Anlage, eine multifunktionale Platzfläche mit Basketballspielfeld, Tischtennisplatten sowie Spieltische für Schach und andere Brettspiele. Als „grüne Mitte“ wird eine große Spiel- und Liegewiese angelegt. Die Kosten betragen geschätzt 2,6 Millionen Euro.