1. Startseite
  2. Frankfurt
  3. Dornbusch

Kinder wollen mehr Miteinander

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sonja Thelen

Kommentare

Der Spielplatz in der Fritz-Tarnow-Straße ist für Kinder langweilig, sagt die neue Kinderbeauftragte für den Dornbusch, Evangelia Georgalis.
Der Spielplatz in der Fritz-Tarnow-Straße ist für Kinder langweilig, sagt die neue Kinderbeauftragte für den Dornbusch, Evangelia Georgalis. © ROLF OESER

Die neue Kinderbeauftragte für den Dornbusch Evangelia Georgalis hat Mädchen und Jungen nach ihren Wünschen gefragt. Sie setzt sich dafür ein, dass auf dem Spielplatz an der Fritz-Tarnow-Straße inklusive Spielgeräte installiert werden.

Die Sonne strahlt vom Himmel. Beste Bedingungen für Spaß auf dem Spielplatz. Doch auf der inmitten der Carl-Goerdeler-Wohnsiedlung gelegenen Anlage an der Fritz-Tarnow-Straße herrscht gähnende Leere. Kein Junge, kein Mädchen, keine tobenden Kinder, die schaukeln oder buddeln.

Evangelia Georgalis überrascht das nicht sehr. Der Spielplatz sei viel zu langweilig, biete Kindern kaum Anreize. Das soll sich nach dem Willen der neuen Kinderbeauftragten für den Dornbusch ändern. Sie möchte das Areal zu einem inklusiven Spielplatz umgestalten. Damit soll die Spielfläche, die an die Rückseite des Oberstufen-Baus der Viktor-Frankl-Schule grenzt, aufgewertet und für alle Kinder erlebbar werden. Für ihr Herzensprojekt konnte Georgalis, die zudem seit Ende 2021 Vorsitzende des CDU-Stadtbezirksverbandes Dornbusch ist, den Verein „Kian“ gewinnen, der seit 2019 die Anschaffung und Installation inklusiver Spielgeräte fördert.

Auf dem Spielplatz würde der Verein ein „Rolli-Karussell“ mitfinanzieren, berichtet Georgalis, die mit ihrem Mann Dimitrios eine Zahnarztpraxis führt. Auch der Ortsbeirat 9 hat signalisiert, das Projekt aus seinem Budget zu fördern. „Hier können Kinder mit und ohne Handicaps zusammen spielen und Spaß haben. Das stärkt das Miteinander. Alle würden profitieren“, betont die 45-Jährige. Erste konstruktive Ortstermine mit Ortsbeirat, Verein und Grünflächenamt haben bereits stattgefunden. „Ein inklusiver Spielplatz passt hierher. Die Viktor-Frankl-Schule könnte ihn nutzen. Mehrere Kindertagesstätten in der Nähe arbeiten inklusiv. Außerdem richtet der Fußballverein Concordia regelmäßig inklusive Fußballcamps aus. Der Dornbusch ist einfach inklusiv“, sagt Georgalis.

Geboren in Frankfurt, aufgewachsen im Gutleut, lebt die „griechische Frankfurterin“, wie sie sich nennt, seit mittlerweile 21 Jahren im Dornbusch. Sie schätzt den Stadtteil für seine Vielfalt, für seine Nachbarschaft. Seit Herbst ist sie offiziell die Kinderbeauftragte im Stadtteil. Aber schon Monate vor ihrer Ernennung war sie aktiv. Das liegt in ihrem Naturell. „Mich sozial einzusetzen, mit Menschen zu arbeiten, Projekte anzustoßen: Das gehört zu mir“, schildert die Mutter von zwei Söhnen, 14 und 17 Jahre alt.

Als Tanzmariechen beim FK Rot-Weiß hat sie beispielsweise Kindergruppen geleitet. Später war sie Elternvertreterin in den Krabbelstuben, Kindertagesstätten und Grundschulen ihrer Söhne. In der Wöhlerschule ist sie heute als Elternbeirätin Mitglied der Schulkonferenz. Auf die Art und Weise könne sie beim Vernetzen unterstützen. So brachte sie während der Corona-Pandemie Oberstufenschüler vom Wöhler-Gymnasium mit Heinrich-Seliger-Schülern zusammen, die Hilfe beim Homeschooling benötigten.

Als der Posten der Kinderbeauftragten im Dornbusch vakant wurde, fragte Ortsvorsteher Friedrich Hesse (CDU) seine Parteikollegin, ob diese Aufgabe für sie in Frage käme. „Ich wusste gar nicht, dass es diese Funktion in Frankfurt gibt. Ich musste mich erst einmal einlesen, was das Amt bedeutet“, erzählt die 45-Jährige. Doch nachdem sie sich informiert hatte, war sie von der Aufgabe überzeugt, ließ sich nominieren und wurde vom Ortsbeirat gewählt.

Um sich bekannt zu machen, hat sie Kinder- und Jugendeinrichtungen kontaktiert und im Juni, also noch vor ihre Wahl, im Sinai-Park ein Familienfest auf die Beine gestellt. Das Spielmobil kam. Geschäfte hatten für eine Tombola kleine Gewinne gespendet. Zahnärztin Georgalis informierte über Zahnpflege. „Um ein Stimmungsbild zu bekommen, konnten Kinder an einer Wäscheleine ihre auf Zetteln notierten Wünsche hängen. Dabei wurde deutlich: Sie wollen mehr Miteinander, mehr Anlässe, um zusammenzukommen“, berichtet die Kinderbeauftragte.

Das Fest wurde ein Erfolg. In diesem Jahr wird es eine weitere Auflage geben, am 11. Juni. Diesmal mit den Kinderbeauftragten aus Eschersheim und Ginnheim. „Das ist der Beginn einer neuen Tradition“, sagt Georgalis.

Auch interessant

Kommentare