Die Frankfurter Goethe-Uni baut an

Der Campus Westend an der Miquelallee wächst. Der Neubau für die Sprach- und Kulturwissenschaften ist gut wie fertig. Der Spatenstich für das Studierendenhaus könnte Ende des Jahres erfolgen.
Der Campus-Westend der Goethe-Universität wandelt sich. Im Norden, an der Ecke von Hansa- und Miquelallee, ist ein neuer Gebäudekomplex so gut wie fertig gestellt. Derzeit plätteln die Arbeitskräfte vor dem Eingang und bauen ein paar Fahrradständer auf. Die Hochschule kündigt die Eröffnungsfeier für den Neubau der Sprach- und Kulturwissenschaften allerdings erst für Mittwoch, 28. September, an.
Die Sprach- und Kulturwissenschaften sind die letzten geisteswissenschaftlichen Fächer, die noch auf dem alten Campus-Bockenheim ausharren müssen, im ehemaligen Juridicum. Dazu zählen etwa die Afrikanistik, die Musikwissenschaft, Japanologie und Sinologie, Judaistik und ein paar andere. Der neue Gebäudekomplex soll die Bereichsbibliothek und Werkstätten aufnehmen, eine Cafeteria, eine Tiefgarage mit 242 Stellplätzen und einen Hörsaal für 700 Menschen. Eigentlich war der Bezug für Anfang 2022 geplant. Corona und Materialnot haben das etwas verzögert.
Nur ein paar Meter weiter, direkt an der Miquelallee, bekommt das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation DIPF einen Anbau - zur Hansaallee hin. Seit 2018 leuchtet das markante Gebäude mit dem Büroturm an der Frankfurter Ortseinfahrt. Daran anschließen soll künftig das „Centre for Humanities“. Die Bauarbeiten begönnen im Sommer, kündigt die Universität an.
Vorgesehen im Center ist eine Mischnutzung von Kunst, Theater und rund 200 Arbeitsplätzen für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Theaterwissenschaft residiert dort, betreibt eine kleine Probenbühne. Außerdem entsteht ein Ausstellungsraum für eine bedeutende Installation des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Mit „Bang“ präsentiert er 886 antike und konservierte Holzhocker.
Die Arbeit hatte eine Frankfurter Stifterfamilie finanziert, nun stellt sie der Künstler als Dauerleihgabe zur Verfügung. So soll das „Center for Humanities“ an der stark befahrenen Miquelallee zum Schaufenster für Forschung, Lehre und Kunst werden.
Sehnlich erwarten die Studierenden ihr neues Studierendenhaus. Den Spatenstich dafür terminiert die Uni auf „möglicherweise“ Ende 2022, Anfang 2023, „je nach Vergabesituation“. Das 1951 errichtete Studierendenhaus in Bockenheim soll zukünftig als selbstverwaltetes Kulturzentrum genutzt werden. sky