Corona in Frankfurt: Dezernent Stefan Majer empfiehlt persönlichen Schutz

Der Frankfurter Gesundheitsdezernent Stefan Majer warnt davor, Corona angesichts der neuen Lockerungen in Hessen nun auf die leichte Schulter zu nehmen. Er nennt auch Zahlen für die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Frankfurt.
Angesichts der neuen Lockerungen für Hessen hat Frankfurts Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) im Sozial- und Gesundheitsausschuss am Donnerstagabend nochmals unterstrichen, dass es „kein Leben ohne Corona, sondern nur ein Leben mit Corona“ geben werde. Jede und jeder Einzelne müsse nun eigene persönliche Schutzmaßnahmen ergreifen, um sich vor einer Infektion zu schützen.
Majer empfahl, bei den bewährten Mitteln zu bleiben, vorrangig der Maske in Innenbereichen und anderen Hygienemaßnahmen. Angesichts eines Corona-Ausbruchs in einem Pflegeheim in der Region, bei der auch mehrere Menschen gestorben seien, erinnerte er daran, dass „viele unter uns sind, deren Körper eine Corona-Infektion nicht mehr verträgt“. Abschließend sagte er: „Nehmen Sie es nicht auf die leichte Schulter.“
Den Inzidenzanstieg für Frankfurt in den vergangenen Tagen führte der Dezernent auf die zurückliegenden Osterferien zurück. Die Beobachtung eines Anstiegs nach der Ferienzeit habe es häufig gegeben. Die Inzidenz lag am Donnerstag bei 850,3 und ist damit seit Tagen auf konstant hohem Niveau. Was die Zahl nicht erkennen lasse, sei die Situation in den Krankenhäusern. Diese würden Majer aktuell Probleme bei der Verfügbarkeit des Personals melden.
Bei den Alten- und Pflegeheimen Frankfurts sind in 22 von 50 Einrichtungen aktuell Corona-Fälle aufgetreten. 106 Bewohner:innen sowie 52 Mitarbeitende seien infiziert.
Bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht gebe es laut Majer circa 3000 Meldungen. Problematisch sei, dass manche Personen doppelt gemeldet würden, beispielsweise vom Träger einer Einrichtung und nochmals von der Einrichtung. Diese Dopplungen (schätzungsweise zehn Prozent) müsse das Gesundheitsamt herausfiltern. Etwa 570 Meldungen entfielen auf die Frankfurter Krankenhäuser, davon fast 130 auf das Universitätsklinikum. 335 habe die Goethe-Universität gemeldet und knapp 200 seien in Senioren- und Pflegeheimen tätig. Der überwiegende Rest zähle zu den sonstigen Dienstleistern, etwa Physiotherapien oder ambulanten Diensten. Den gemeldeten Personen werde nun vom Amt ein Beratungsgespräch angeboten.
Auffällig sei zudem, dass der „Totimpfstoff“ von Novavax keinen Schub für die Impfbemühungen gegeben habe. Es werden weiterhin häufiger mRNA-Impfstoffe nachgefragt (Verhältnis 5:1).
Transparenzhinweis: Die Verteilung der 3000 Meldungen im Zusammenhang mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht war zunächst anders angegeben. Die Anteile wurden im Ausschuss falsch wiedergegeben und später vom Gesundheitsamt Frankfurt korrigiert.