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Corona-Proteste in Frankfurt: Rechte verbreiten krude Theorien – Bündnis stellt sich dagegen

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Von: Christoph Manus, Tim Vincent Dicke, Hanning Voigts

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In Frankfurt demonstrieren Kritiker der Corona-Beschränkungen erneut. Sie verbreiten Verschwörungstheorien über die Pandemie. Ein breites Bündnis stellt sich dagegen.

+++ 18.31 Uhr: Die meisten Corona-Demos gehen in Frankfurt dem Ende zu. Große Kundgebungen sind beendet, nur kleinere Proteste finden noch statt. Nach Angaben der Polizei nahmen an den Versammlungen am Opernplatz, am Goetheplatz und an der Hauptwache mindestens 1500 Menschen teil.

Corona-Proteste in Frankfurt: Eine andere Stimmung als letzte Woche

Weitgehend blieb es friedlich, es kam nach Angaben der Polizei jedoch zu Wortgefechten zwischen unterschiedlichen Gruppierungen. Um eine Eskalation zu verhindern, griffen die Beamten ein und trennten die Parteien. Gegen einen 27-Jähigen aus Hanau, der auf dem Goetheplatz den Hitlergruß zeigte, wurde ein Strafverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

An die Corona-Auflagen hielten sich nicht alle Demonstranten. Es gab einige Verstöße gegen die Mundschutzpflicht und den Mindesabstand.

Zwar demonstrierten immer noch viele Verschwörungstheoretiker in Frankfurt, jedoch war die Stimmung in der Stadt eine andere als letzte Woche. So waren die Gegendemonstranten an der Alten Oper deutlich in der Mehrheit.

Corona-Demos in Frankfurt: Mann aus Hanau zeigt den Hitlergruß

+++ 17.21 Uhr: Die Polizei hat auf dem Goetheplatz in Frankfurt einen Mann festgenommen, nachdem dieser den Hitlergruß gezeigt hat. Auf Nachfrage teilte ein Sprecher der Polizei mit, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen 27-Jährigen aus Hanau handelt.

„Wir leiten ein Strafverfahren ein und verfolgen konsequent alle Straftaten dieser Art“, so die Frankfurter Behörde auf Twitter. Ob der Mann Teil einer Kundgebung war und ob er zu einer Gruppierung gehört, konnte der Polizeisprecher nicht sagen.

+++ 16.35 Uhr: Die Gegner der Corona-Auflagen haben ihre Kundgebung am Frankfurter Roßmarkt beendet. Sie sind umkreist von mehreren hundert Gegendemonstranten. Linke Gruppen skandieren unter anderem: „Nie wieder Deutschland!“

+++ 16.11 Uhr: Bei der Demo gegen die Corona-Beschränkungen am Roßmarkt in Frankfurt spricht eine Frau davon, dass es eine „Zensur“ in der Wissenschaft gebe und dass „Impfschäden“ und die Risiken von Mobilfunk kleingeredet würden.

+++ 16.07 Uhr: Die Polizei Frankfurt muss laut eigener Aussage an der Alten Oper unterschiedliche Gruppierungen trennen, damit die Situation nicht eskaliert.

Corona-Proteste in Frankfurt: Gefährlichkeit des Virus wird angezweifelt

+++ 16.00 Uhr: Bei der Kundgebung auf dem Roßmarkt in Frankfurt sagt Verschwörungstheoretiker Hajo Köhn, man müsse überhaupt erstmal diskutieren, ob das Coronavirus gefährlich sei und ob man überhaupt eine Pandemie habe. Da müsse endlich ein „klares Bild“ her.

+++ 15.54 Uhr: Die rechten Demonstranten an der Alten Oper wollen nun durch Frankfurt laufen. Die Polizei lässt sie nicht und fordert sie auf, einen Versammlungsleiter zu benennen.

+++ 15.47 Uhr: Unter den Demonstranten gegen die Corona-Auflagen in Frankfurt sind viele rechte Aktivisten, etwa aus dem Pegida-Milieu. Dicht an dicht stehen sie an den Gegendemonstranten, Rechte und Linke brüllen sich an.

+++ 15.37 Uhr: Die Lage an der Alten Oper in Frankfurt bleibt hektisch und unübersichtlich. Rechte versuchen Reden zu halten, antifaschistische Gruppen brüllen: „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!“ Die linken Gegendemonstranten sind weiterhin klar in der Mehrheit.

Corona-Demos in Frankfurt: Linke stellen sich rechten Verschwörungstheoretikern entgegen

+++ 15.31 Uhr: Auf dem Frankfurter Roßmarkt hat die Kundgebung von Hajo Köhn begonnen. Um die 70 Leute sehen sich vielen jungen Antifaschisten entgegengestellt. Die Stimmung hat sich im Vergleich zur Vorwoche gedreht – die Lufthoheit ist aufseiten der Linken.

+++ 15.23 Uhr: Am Brunnen vor der Alten Oper in Frankfurt halten Demonstranten Schilder mit rechten und verschwörungstheoretischen Parolen hoch. Insgesamt ist die Situation angespannt und sehr unübersichtlich.

+++ 15.07 Uhr: An der Alter Oper in Frankfurt wird es hektisch. Dort wollen sich Linke rechten Verschwörungstheoretikern entgegenstellen. Linke Gruppierungen dominieren derzeit das Geschehen, rechte Demonstranten sind bisher nur vereinzelnd zu sehen.

Corona-Demo in Frankfurt: Rund 50 Verschwörungstheoretiker an der Alten Oper

+++ 14.56 Uhr: Bei einer Demo des verschwörungstheoretischen Spektrums gegen die Corona-Maßnahmen an der Alten Oper protestieren rund 50 Menschen. Es werden keine Masken getragen, den Abstand halten die Demonstranten nicht ein. Auch der rechte YouTuber Henryk Stöckl, der sich selbst als „Patriot für freie Meinungsäußerung und gegen links-grüne Mainstream-Medien“ bezeichnet, ist vor Ort. Die Polizei Frankfurt greift bisher nicht ein.

Ein lauterer Gegenprotest verzeichnet deutlich mehr Menschen. Die Protestler halten die Abstandsregeln ein und tragen Masken.

+++ 14.38 Uhr: Unter die linken Demonstranten an der Hauptwache in Frankfurt mischen sich auch vereinzelt rechte Verschwörungstheoretiker. „Nazis raus!“, ruft die Menge. Laut Polizei verläuft der Protest weitgehend friedlich.

+++ 14.17 Uhr: Bei einer Demo an der Hauptwache in Frankfurt warnen Dutzende vor rechten Verschwörungstheorien. Eine Rednerin kritisiert diese als „menschenverachtenden Schwachsinn“. Die Corona-Kritiker liefen Seite an Seite mit Nazis und Antisemiten. Die Veranstalter schätzen, dass 500 Leute zu ihrer Kundgebung an der Hauptwache gekommen sind. Ein Redner wirbt für echte Solidarität – international statt national – und für eine Vergesellschaftung des Gesundheitswesens.

Frankfurt: Polizei bereitet sich mit Wasserwerfer auf Demos vor

+++ 13.56 Uhr: Vor der Alten Oper in Frankfurt haben sich kleinere linke Gruppen versammelt. Aktivisten schwenken rote und schwarze Fahnen. Insgesamt ist die Situation noch sehr entspannt.

+++ 13.16 Uhr: Falls es bei einer Demo in Frankfurt zu größeren Ausschreitungen oder Tumulten kommen sollte, steht ein Wasserwerfer der Polizei bereit. „Wir setzen auf einen friedlichen Verlauf und wollen gewährleisten, dass jeder zu seinem Demorecht kommt“, so die Polizei auf Twitter.

Corona-Demos in Frankfurt: Polizei steht an allen zentralen Plätzen bereit

+++ 13.00 Uhr: In Frankfurt und weiteren Städten Hessens ist es bis Samstagmittag nach Angaben der Polizei zu keinen gröberen Verstößen gegen die Corona-Regeln gekommen. Das Leben in den Innenstädten verläuft bei schönem Sonnenschein weitgehend friedlich.

Update vom Samstag, 16.05.2020, 12.56 Uhr: Frankfurt bereitet sich auf den Demo-Samstag vor: Schon gegen 12 Uhr hat sich die Polizei auf den zentralen Plätzen der Frankfurter Innenstadt postiert. Noch ist jedoch nur wenig los. An der Alten Oper warnen Aktivisten des Netzwerks „Aufstehen gegen Rassismus“ vor Verschwörungstheorien. Eine Impfgegnerin diskutiert mit Polizisten. 

Corona-Demos nicht nur in Frankfurt: Eilantrag gegen Auflagen für Demo abgelehnt

+++ 20.13 Uhr: Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat einen Eilantrag gegen Auflagen für die Demonstration gegen die Corona-Regeln in der Landeshauptstadt an diesem Samstag abgelehnt. Die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 5000 Personen und die Verpflichtung zum Tragen einer Schutzmaske für die Ordner seien rechtmäßig, teilte das Gericht am Freitagabend mit.

Die Stadt hatte zuvor die Auflagen für die Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen auf dem Cannstatter Wasen verschärft. Sie begrenzte die Teilnehmerzahl und forderte 500 Ordner, die eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen müssen, da diese zwangsläufig immer wieder den erforderlichen Mindestabstand unterschreiten.

Update vom Freitag, 15.05.2020, 18.50 Uhr: Erneut wird am Samstag zu Corona-Protesten gegen die Einschränkungen aufgerufen. Gleichzeitig wollen zivilgesellschaftliche und linke Gruppen per Gegenkundgebungen auflaufen. Um 15 Uhr soll die Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen auf dem Roßmarkt beginnen. Wir halten Sie im Live-Ticker auf dem Laufenden.

Frankfurt: Corona-Protest und Gegenprotest in der Innenstadt

Erstmeldung vom Donnerstag, 14.05.2020, 18.27 Uhr: Frankfurt - In der Frankfurter Innenstadt ist am morgigen Samstag eine unübersichtliche Lage zu erwarten. Nachdem am vergangenen Samstag bis zu 500 Menschen gegen die Einschränkungen in der Corona-Pandemie demonstriert hatten, wird erneut zu Protesten aufgerufen. Gleichzeitig mobilisieren zivilgesellschaftliche und linke Gruppen zu Gegenkundgebungen und warnen vor Hetze und Verschwörungstheorien*.

Um 15 Uhr soll eine Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen auf dem Roßmarkt beginnen. Angemeldet hat sie Hajo Köhn, ein früherer Occupy-Aktivist aus Frankfurt. Der 67-jährige Rentner hatte vor einer Woche an den Protesten teilgenommen und will dem Unbehagen über die Corona-Auflagen* nach eigenen Angaben eine vernünftigere Plattform bieten. 

Corona-Protest in Frankfurt: Impfkritik und Verschwörungstheorien

Am vergangenen Samstag waren die Protestierer nur über Chatgruppen mobilisiert worden, an ihrem Protest hatten auch Impfkritiker und Menschen teilgenommen, die sich positiv auf US-Präsident Donald Trump* und diverse Verschwörungsideologien bezogen. Eine Frau hatte die schwarz-weiß-rote Fahne des Deutschen Reichs geschwenkt.

Neben Köhns Kundgebung wird in mehreren Chatgruppen für 14 Uhr zur Hauptwache und für 14.30 Uhr zur Alten Oper mobilisiert. Wie viele Menschen sich letztlich versammeln werden, ist schwer abzuschätzen.

Frankfurt: Gegenkundgebung als Reaktion auf Corona-Protest

Die neue Initiative „Aufklärung statt Verschwörungsideologien“ hat derweil ab 14 Uhr eine Gegenkundgebung an der Hauptwache angemeldet. „Verschwörungsideologien, Nationalismus und rechten Parolen darf kein Platz gegeben werden“, teilte die Initiative mit. Kritik an den Pandemie-Maßnahmen, etwa an Grundrechtseinschränkungen, sei legitim, sagte eine Sprecherin der Gruppe. „Die Antwort auf die Krise kann jedoch weder die Leugnung eines real existierenden Virus noch die Hinwendung zu rechten, antisemitischen Verschwörungsideologien und Weltbildern sein.“ 

Der Aufruf der Gruppe wird vom Netzwerk Seebrücke, der Bewegung „Fridays for Future“ und mehreren Antifa-Gruppen unterstützt. Treffpunkte der Gegenproteste gibt es um 11 Uhr am Römer und der Alten Oper sowie ab 14 Uhr am Willy-Brandt-Platz.

Corona-Krise: Innenminister von Hessen warnt vor Hass

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) warnte davor, dass auch rechtsextreme Gruppen und Einzelpersonen an den Corona-Protesten teilnähmen. „Aus Unmut darf nicht Extremismus und Hass werden“, sagte Beuth in Wiesbaden

Von der Polizei hieß es, man werde alle Versammlungen begleiten und auf die Einhaltung von Hygieneauflagen achten. Man gehe von einem friedlichen Verlauf aus, sei aber auch auf Konflikte vorbereitet. (Von Hanning Voigts)

Seit der Corona-Demo in Berlin machen allerhand Fake-News* über die Besucherzahlen die Runde. So lassen sich die falschen Zahlen ganz einfach widerlegen.

Die Skyline wächst: In der Innenstadt von Frankfurt entsteht ein neuer Wolkenkratzer. Das Hochhaus soll fast 200 Meter hoch werden.

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