CDU-Vorstoß für Mainkai in Frankfurt

Fraktion schlägt begrünten Platz am Eisernen Steg vor, Autoverkehr soll es weiter geben, dazu Tempo 30.
Im Bemühen um eine Umgestaltung des autoumtosten Mainkais hat die CDU-Fraktion einen neuen Vorschlag präsentiert. Dieser sieht vor, den Mainkaiabschnitt zwischen Fahrtor und Leonhardskirche zu einem attraktiven Aufenthaltsort umzugestalten: „Die Menschen wollen sich im Freien aufhalten, sich einfach nur ausruhen oder auch an Aktionen teilnehmen. Dafür müssen wir öffentliche Flächen attraktiver machen, gerade in der Innenstadt“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Nils Kößler.
Der Bereich am Fahrtor zwischen Römerberg und Eisernem Steg solle „endlich eine Aufenthaltsqualität für die Menschen bieten, die der exklusiven Lage am Mainufer gerecht wird“. Dazu müssten die Flächen neu geordnet werden, ohne durch eine Verdrängung des Verkehrs in andere Straßen und Stadtteile alte Fehler zu wiederholen. Damit spielte Kößler auf die komplette Sperrung des Mainkais für den Autoverkehr an. Durch die Kombination der Verkehrsberuhigung der vorhandenen Straße mit der Neuschaffung eines großzügigen, zum Main hin gelegenen Platzes biete das Konzept „Platz am Fahrtor“ dafür die Grundlage, so Kößler.
Der Plan der CDU sieht vor, durch ein bogenförmiges Verschwenken der Fahrbahn in Richtung Norden einen großzügigen zusammenhängenden Platz am Main mit zusätzlichen Grünflächen, Bäumen, Bänken und Aktionsflächen am Ufer zu schaffen. Gleichzeitig würde durch eine Reduzierung der Fahrbahnen, Tempo 30, beidseitige Fahrradwege und eine Anhebung der Straßenfläche auf das Platzniveau der Verkehr deutlich verringert und beruhigt. „Dieser Ansatz setzt die Wünsche aus der Bevölkerung optimal um, weil er ohne die Verkehrsverlagerung zulasten anderer Stadtteile trotzdem deutlich mehr Aufenthaltsqualität schafft“, so Kößler. In den Details, etwa hinsichtlich von noch mehr Begrünung, sei das Konzept nun weiter auszuarbeiten. „Die stadträumliche Neugestaltung der historischen Verbindung zwischen Römerberg und Mainufer muss zügig beschlossen werden, um endlich voranzukommen und nicht wieder jahrelang Zeit zu verlieren“, mahnte der CDU-Politiker. Der Koalition warf er „Tatenlosigkeit“, Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) „Lustlosigkeit“ vor. Ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion liege vor, er soll am 17. Januar im Verkehrsausschuss erörtert werden.
Majers persönlicher Referent Wolfgang Siefert bewertet den Antrag als „aufgewärmten Vorschlag aus dem Wahlkampf“, der kaum Aussichten auf Erfolg haben dürfte, da er noch immer Autoverkehr am Mainkai vorsehe. Im Koalitionsvertrag sei hingegen verankert, den Mainkai bis zum Ende der Legislaturperiode autofrei zu bekommen, bekräftigte Siefert.