Ein Original ist jetzt Ortsältester

Bernhard Ochs ist für sein langjähriges Engagement von Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner ausgezeichnet worden.
Beispielhaft für die Popularität von Bernhard Ochs in Bornheim ist eine Begebenheit, die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) vor Jahren miterlebte und jetzt beim Jahresempfang des Ortsbeirates 4 im St. Katharinenkrankenhauses zum Besten gab. Eine Mutter sagte zu ihrem Kind nach einer Begegnung mit Ochs: „Das ist der Bürgermeister, der Chef von Bernem.“ Tatsächlich gibt es wohl im Stadtteil kaum jemanden, der den umtriebigen Kommunalpolitiker und „Vereinsmeier“ nicht kennt.
Ochs saß viele Jahre als Stadtverordneter im Römer (SPD und „Die Frankfurter“), war Mitglied im Ortsbeirat 4 und fünf Jahre Ortsvorsteher. Als Vorsitzender des Bürgervereins und Förderkreises Historisches Bornheim war er zugleich Direktor des kleinsten Frankfurter Museums. Er war Vorsitzender des Vereinsrings, dessen Ehrenvorsitzender er ist. Bekannt ist er über Bornheim hinaus als streitbarer, grundehrlicher und meinungsstarker Kämpfer, der aber auch kompromissbereit und immer ansprechbar ist – in jedem Fall aber ist er ein Original.
Arslaner, selbst in Bornheim aufgewachsen, kennt den umtriebigen Politiker seit mehr als 30 Jahren, sagte sie am Freitagabend. Deshalb sei es ihr eine Freude, ihm den Ehrentitel Ortsälteter verleihen zu dürfen. Dieser reiht sich ein in eine lange Liste von Auszeichnungen, die Ochs für seine Verdienste und sein Engagement schon erhalten hat – unter anderem hat er das Bundesverdienstkreuz bekommen.
„Du bist Jahrzehnte immer nahbar und ansprechbar gewesen für die Leute auf der Straße“, lobte Arslaner und führte aus: „Ohne diese ehrenamtlichen Tätigkeiten würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren.“ Die Ortsbeiräte, deren 50. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert werde, seien das Grundgerüst der Demokratie. Sie seien Mittler zwischen den Bürgern und den Parlamentariern im Römer. „Sie sind gut vernetzt und sehen, wo der Schuh drückt. Bei Ihnen wird viel abgeladen, wenn es mal nicht so läuft“, sagt Arslaner. Ochs habe sich dieser Verantwortung immer gestellt.
Das hätte er gerne noch länger getan. Nach einem Herzinfarkt Ende 2021 hatte Ochs sich aber entschieden, aus Rücksicht auf seine Gesundheit kürzer zu treten und sein Mandat im Ortsbeirat niederzulegen. „Vielen Dank, ich bin ganz gerührt“, bedankte er sich für die Auszeichnung.
Gesundheits- und Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) erinnerte angesichts des Veranstaltungsortes des Empfangs, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei und man noch vorsichtig sein müsse. „Werfen Sie ihre Masken nicht weg, wir brauchen sie noch.“ Gute Nachrichten gebe es in Sachen Verkehr, berichtete er: Ringstraßenbahn, nordmainische S-Bahn und Schwedlerbrücke seien Projekte, die gut vorankämen.