Mehr Sicherheit auf der Verkehrsinsel

Grüne im Ortsbeirat 2 kritisieren, dass der neuer Aufzug zur U-Bahn-Station Westend auf der Bockenheimer Landstraße besser geschützt ist als die Menschen. Sie wollen deshalb prüfen lassen, ob der Fußgängerüberweg ausreichend sicher ist.
Wer muss besser geschützt werden? Der Fahrstuhl oder die Menschen auf der neuen Verkehrsinsel auf der Bockenheimer Landstraße? Diese Fragen stellt sich Arno Völker von der Grünen-Fraktion im Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Kuhwald, Westend). Er möchte deshalb mit einem Antrag prüfen lassen, ob die Aufzugsinsel an der U-Bahn-Station Westend für Fußgänger:innen sicher genug ist. Über die Vorlage berät das Gremium in seiner Sitzung am Montag.
Seit März vergangenen Jahres wird die Haltestelle mit einem Lift in Höhe der Myliusstraße nachgerüstet. Die Arbeiten sollen im September abgeschlossen werden. Um die Straße direkt mit dem Bahnsteig zu verbinden, muss der Fahrstuhl mitten auf der Bockenheimer Landstraße gebaut werden. Drei massive, mehr als 20 Zentimeter starke Poller schützen den Aufzug auf der westlichen Seite, berichtet Völker. Im Osten, wo sich die Menschen aufstellen, sind es Metallstangen mit einem wesentlich geringeren Durchmesser.
Für Fahrzeuge, aus Richtung Innenstadt böten diese keinen großen Schutz, insbesondere nicht dann, wenn ein schwerer SUV oder ein Lastwagen den Unfall verursacht, sagt Völker. Immer wieder sei zu beobachten, dass Poller umgefahren werden: „Der Supergau wäre, wenn ein Fahrzeug auf diese Aufzugsinsel aufprallen würde und dort befindliche Menschen schwer verletzen oder gar töten könnte.“
Die Gefahr ist für den Grünen nicht abwegig. Viele seien mit dem Auto auf der Bockenheimer zu schnell unterwegs. Verlören sie die Kontrolle, könnten sie die Menschen auf der Verkehrsinsel gefährden. Zudem gebe es in der Nähe eine Bushaltestelle. Immer wieder sei dort zu beobachten, dass die haltenden Busse überholt werden. „Wenn man da nicht aufpasst, steht man direkt an der Verkehrsinsel.“
Die „stabilen Poller“ auf der Westseite des Lifts sind das Ergebnis der Planfeststellung, teilt der Sprecher der Verkehrsgesellschaft Frankfurt, Bernd Conrads, auf Anfrage mit. „Sie verfügen – wie nötig und erforderlich – über statisch nachgewiesene Fundamente, sind durch Statiker, Prüfstatiker und die Technische Aufsichtsbehörde gerechnet, geprüft und freigegeben.“
Die Poller auf der Ostseite der Verkehrsinsel dagegen seien Standard-Poller, wie sie in Frankfurt zum Verhindern des Befahrens von Plätzen oder Wegen üblich sind. Sie seien im Planfeststellungsverfahren nicht vorgesehen gewesen, die VGF habe sie „freiwillig eingesetzt“, so Conrads. Vergleichbare Verkehrsinseln, Überquerungshilfen und ähnliche Einrichtungen verfügten – nicht nur in Frankfurt – meist über gar keine Poller.
Der Ortsbeirat 2 trifft sich am Montag, 2. Mai, 19 Uhr, in der Georg-Büchner-Schule, Pfingstbrunnenstraße 15-17. Zu Gast ist Statistik-Dezernentin Eileen O’Sullivan (Volt), die den Zensus 2022 vorstellt und Fragen dazu beantwortet.
