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Ideen für Tilly-Edinger-Platz

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Von: Sabine Schramek

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Derzeit hat der Bockenheimer Tilly-Edinger-Platz nicht viel zu bieten. Eine Bürgerinitiative will das ändern und hat Ideen gesammelt.
Derzeit hat der Bockenheimer Tilly-Edinger-Platz nicht viel zu bieten. Eine Bürgerinitiative will das ändern und hat Ideen gesammelt. © Rainer Rüffer

Bockenheimer Bürgerinitiative will Areal kinderfreundlicher und lebenswerter machen. Mit einer Malaktion und einer Umfrage haben sie Anregungen gesammelt.

Der Tilly-Edinger-Platz macht einen trostlosen Eindruck. Umrandet ist er von Linden, einer Hecke und einer Reihe von Bänken. Die Mitte ist öde. Farbe kam am Sonntag durch quietschgelbe Tische und Stühle, die die Bürgerinitiative „Bockenheim außer Haus“ auf der Brache aufstellte. An Wäscheleinen hängen Bilder von Anwohnenden mit Vorschlägen, wie sie sich ihren Platz wünschen. „Bei der Mit-Malaktion haben etwa 25 Leute zwischen vier und 25 Jahren mitgemacht“, sagt Anna Erdelmann von der Initiative, die vor einem Jahr gegründet wurde.

Auf dem Vorplatz stehen weitere Tische, wo die Ergebnisse einer Online-Umfrage der BI ausliegen, bei der 150 Nachbarn und Nachbarinnen mitgemacht haben. Der Platz früher, heute und morgen wird darin beschrieben. Daneben liegt ein dicker Aktenordner, dessen Inhalt frustrierend ist. Er ist voll mit Anträgen des Ortsbeirats und mit Ablehnungen der Stadt „Wir lassen dennoch nicht locker“, sagt Sabrina Wirtz. „Irgendwann muss sich der Magistrat doch mal bewegen.“

Im Jahr 2014 wurde der ehemalige Theodor-W.-Adorno-Platz in Tilly-Edinger-Platz umbenannt. Genauso lange werden über den Ortsbeirat Anträge gestellt, damit das Areal lebenswerter wird. Am Samstagnachmittag sind knapp 100 Leute gekommen, um sich anzusehen, was es alles für Ideen gibt. Die Liste ist lang: Vom Bücherschrank über Schaukeln, von Fußball- bis Basketballtoren, von besseren Sitzmöglichkeiten, die ein Miteinander erlauben bis hin zu mehr Mülleimern, von Urban Gardening bis zu Pflanzkübeln und Baumstämme, auf denen man sitzen und balancieren kann, gehen die Wünsche.

„Es ist schade, dass der Platz so trostlos ist und daher wenig zum Verweilen einlädt“, sagt Wirtz. Die Initiative hat bereits viele Aktionen in den umliegenden Straßen gemacht, um zu zeigen, dass die Nachbarschaft ein viel besseres und angenehmeres Miteinander haben kann, wenn eine der Straßen samstags nachmittags für den Verkehr gesperrt wäre. Die Kiesstraße auf Höhe zwischen Robert-Mayer-Straße und Jordanstraße wollten sie zu einer Spiel- und Nachbarschaftsstraße umzuwandeln. Mit Pflanzen, Bänken und Spielen. Dass das klappt, haben einige Aktionen gezeigt, die sie im Sommer gemacht haben. Der Magistrat lehnte auch diese Idee ab, obwohl der Ortsbeirat sie unterstützt. Der vorgeschlagene Abschnitt eigne sich nicht.

„In Zeiten, in denen der Klimawandel so wichtig ist, in Corona-Zeiten, in denen alle gemerkt haben, wie wichtig es ist, dass Kinder draußen spielen können, und in Zeiten, in denen es immer mehr Einsamkeit gibt, ist es schwer nachvollziehbar, warum leicht umzusetzende Lebensqualität für alle lapidar abgelehnt wird“, sagt ein Mann, der sich die vielen Bilder ansieht.

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