Fleißige Gartenzwerge lassen es blühen

KUHWALD Der SV 66 Frankfurt will die Fläche ums Vereinsheim neu bepflanzen / Lebensraum für Käfer und Bienen.
Bienen, Käfer und Schmetterlinge, Vögel, eventuell sogar Eidechsen und Fledermäuse sollen demnächst rund ums Vereinsheim des SV 66 Frankfurt einen Lebensraum finden. Dazu hat der Sportverein die Initiative „Gartenzwerge“ ins Leben gerufen. Eine 300 Quadratmeter große Fläche soll begrünt werden. Den Hut hat Michael Mohr auf, der im Verein Trainer für Familiensport ist und bereits Erfahrungen bei diversen Biodiversitäts-Projekten in Kooperation mit dem Netzwerk Wilde Landschaften gesammelt hat. „Wir möchten was richtig Schönes und Buntes für Nachbarn und Natur machen“, sagt er.
Die Initiative ist als Abschluss der vor knapp zwei Jahren begonnenen Modernisierung des Vereinsheims zu sehen, wie Vorsitzender Christian Minge in der Sitzung des Ortsbeirates 2 (Bockenheim, Westend, Kuhwald) am Montagabend erklärte. Mohr und er skizzierten das Vorhaben und warben um finanzielle Unterstützung des Stadtteilparlamentes.
Nur die FDP-Fraktion lehnte einen gemeinsamen Antrag von Grünen und SPD ab, die Initiative mit einem Betrag von 3000 Euro zu unterstützen. Fraktionsvorsitzende Sophie Hartmann gab zu bedenken, dass der Ortsbeirat bereits einen großzügigen Betrag zur Modernisierung des Vereinsheims beigesteuert habe. Mit einer erneuten Unterstützung dränge sich der Eindruck auf, das Gremium subventioniere den Verein. Denn: Im Vergleich zu anderen Sportvereinen sei der Monatsbeitrag mit zehn Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder sehr günstig. „Erhöhen Sie den Beitrag, dann haben sie die 3000 Euro schnell drin“, sagte Hartmann.
„Mathematik ist einfach, die Frage ist aber, ob wir das wollen“, antwortete Minge. Im Kuhwald gebe es auch nicht so gut situierte Menschen. Im Übrigen sei der günstige Beitrag nur möglich, weil Vorstand und viele engagierte Mitglieder ihre Arbeit ehrenamtlich erledigten. Andere Vereine leisteten sich hauptamtliche Beschäftigte, was viel Geld koste. Außerdem seien die Sportstätten Eigentum des Vereins.
Ramona Wagner (SPD) betonte, dass es im Kuhwald und dem angrenzenden Rebstock keinen öffentlichen Platz oder Treffpunkt gebe. Nur drei Vereine gebe es dort. Von der Initiative Gartenzwerge profitiere also die Allgemeinheit. Daniel Brenner (Grüne) stimmte zu: „Die Aufenthaltsqualität wird gesteigert, ansonsten müssten dazu öffentliche Gelder verwendet werden“, lobte er.
Wer bei der Initiative mitmachen will, muss Mitglied im Verein sein. Kontakt zu Michael Mohr ist möglich per E-Mail an gartenzwerge@sv66.de oder unter Telefon 01 63 / 6 34 64 25.