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Erster Blick auf die neue Feuerwache

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Von: Matthias Bittner

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Die Bauarbeiten unmittelbar am Kurfürstenplatz beginnen Mitte dieses Jahres. Mitglieder des Ortsbeirats kritisieren, dass es keinen Ersatz für den einstigen Saalbau gibt.

Die Arbeiten für den Neubau der Feuerwache 4 in der Schwälmer Straße beginnen im Juni oder Juli. Das sagte Annette Rinn (FDP), Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates 2 (Bockenheim, Westend, Kuhwald). In der Bürgerfragestunde berichtete sie über aktuelle Themen im Ortsbezirk, die ihr Ressorts betreffen.

Der Bauantrag sei am 22. November vergangenen Jahres gestellt worden, die Abrissarbeiten seien mittlerweile auch abgeschlossen, Material der Abbrucharbeiten werde derzeit aber noch abtransportiert. Wenn es von der Bauaufsicht grünes Licht gibt, werde mit dem Neubau losgelegt. Ohne Straßensperren werde es voraussichtlich jedoch nicht gehen, so die Stadträtin. Diese seien für die Baustelleneinrichtung erforderlich. Noch sei aber nicht geklärt, welche Abschnitte für die Zeit der Bauarbeiten nicht mehr genutzt werden können.

Linken-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Hammelmann nutzte die Gelegenheit, um im Zusammenhang mit dem Saalbau-Abbruch auf fehlende Versammlungsräume hinzuweisen. „Es gab mal eine Zeit, da hatten wir drei Bürgerhäuser im Ortsbezirk, Jetzt gibt es keines mehr.“ Vereine und Initiativen aus dem Stadtteil hätten ein echtes Problem. Und auch der Ortsbeirat müsse für seine Sitzungen beispielsweise bei Kirchengemeinden nach Sälen anfragen. „Wann gibt es denn hier mal Ersatz“, fragte Hammelmann. Martin Völker, Vorsitzender der SPD-Fraktion, bestätigte, dass für Bockenheim zeitnah neue Versammlungsräume geschaffen werden müssten. Dazu konnte Rinn nichts sagen, das Thema falle in die Zuständigkeit des Amtes für Bau und Immobilien, für das Stadträtin Sylvia Weber von der SPD zuständig ist.

Das einstige Saalbau-Gebäude unmittelbar am Kurfürstenplatz musste weichen, weil im Zuge einer Anpassung des Feuerwehrkonzeptes entschieden wurde, die Feuerwache in der Schwälmer Straße zu reaktivieren. Für den Betrieb war der Altbau einfach nicht mehr geeignet und auch viel zu klein. Im Neubau sind, und das ist auch die Kritik der Stadtteilpolitiker, jedoch keine Versammlungsräume mehr vorhanden.

In dem Neubau entsteht eine moderne Feuer- und Rettungswache. Außerdem gibt es 14 Mietwohnungen inklusive Tiefgarage mit 32 Stellplätzen. Fertig sein soll alles 2025. Vier Rettungswagen und ein Löschauto sowie Aufenthalts- und Büroräume entstehen an dem Standort. 18 Millionen Euro sind für den Abriss des Bestandsgebäudes und den Neubau der Feuerwache geplant. Dazu kommen noch die Kosten für die Wohnungen, die die ABG Frankfurt Holding über der Wache errichtet. Steht die Bockenheimer Wache, geht es im Gallus direkt weiter. Es sei dringend erforderlich, dass die aus dem Jahr 1901 stammende Feuerwache in der Heinrichstraße (Gallus) erneuert werde, schreibt die Feuerwehr.

In Bockenheim sind im Anschluss an die Reaktivierung der Feuerwache dann die Verkehrsplaner:innen gefordert. Im Verkehrskonzept muss berücksichtigt werden, dass die Feuerwehr zu Einsätzen ausrückt und an der Kreuzung mit der Schloßstraße eine Ampel errichtet werden muss. Zu bedenken ist auch, dass die Schloßstraße komplett umgestaltet werden muss, weil einerseits ein Teilstück des geplanten Radschnellwegs von Frankfurt in den Vordertaunus dort entlangführt. Andererseits wird die Straßenbahnlinie 13, das ist so im Nahverkehrsplan 2025+ vereinbart, bis dahin reaktiviert und durch die Schloßstraße bis zur Endhaltestelle Industriehof fahren. Eine vorstellbare Variante sieht vor, dass der Verkehr auf der asphaltierten Straßenbahntrasse rollt. Die einstige Fahrbahn ist für Radfahrende gedacht.

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