Bernd Reisig: „Man erfährt erst sehr kurzfristig von den Auflagen“

Der Frankfurter Veranstalter Bernd Reisig lädt für Sonntag zur Show „Comey goes Eastern“ ins Bürgerhaus Bornheim.
Zweimal musste Veranstalter Bernd Reisig seine Show „Comedy goes X-Mas“ schon verlegen. Nun plant er neu und lädt für Sonntag, 3. April, zur Veranstaltung „Comedy goes Eastern“. Im FR-Interview spricht Reisig über die Probleme von Veranstaltern in der Corona-Pandemie.
Herr Reisig, wann waren Sie sich sicher, dass Sie die Comedy-Show zumindest im Frühling durchführen können?
Da war ich relativ zuversichtlich, nachdem wir uns vom klassischen Termin im Dezember verabschiedet hatten. Der Termin im Winter war einfach nicht zu halten, aber kurz vor Ostern, das erschien realistisch. Allerdings ist die Frage ja nicht nur, ob man eine Veranstaltung machen kann, sondern auch unter welchen Bedingungen.
Was meinen Sie konkret?
Man erfährt als Veranstalter immer erst sehr kurzfristig, welche Auflagen gelten. Das betrifft die Maskenpflicht und die 2G- oder 3G-Regeln. Das betrifft aber auch die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer, die kommen dürfen. Und diese Ungewissheit ist ein Problem.
Brauchen Sie unbedingt ein ausverkauftes Haus?
Programm
Drei Künstler treten am kommenden Sonntag, 3. April, im Bürgerhaus Frankfurt-Bornheim (Arnsburger Straße 24) auf: Markus Krebs („Pass auf... kennste den?!“), Wolfgang Trepper („Das Original von der Reeperbahn“) und Bodo Bach („Das Guteste aus 20 Jahren – Die Jubiläumstour 2021“). Los geht es um 19.30 Uhr.
Tickets gibt es im Internet unter www.berndreisig.de
Bei voller Besetzung im Bürgerhaus Bornheim hätten wir 800 Gäste. Wenn jetzt vielleicht nur 600 zugelassen werden sollten, machen wir schon einen Verlust von 4000 oder 5000 Euro. Aber das ist noch nicht einmal das größte Problem. Es kann Ihnen bei einer kurzfristigen Regelung passieren, dass Sie bereits verkaufte Karten stornieren müssen. Sie laden dann also Leute wieder aus. Und das ist natürlich fatal.
Wie treu ist denn das Publikum?
Als wir „Comedy goes X-Mas“ zum ersten Mal verlegt haben, gab es nur rund 40 Stornierungen. Beim zweiten Mal hatten wir schon 280 zurückgegebene Tickets. Deshalb gibt es jetzt noch ein paar Karten.
Haben Sie Verständnis für die Corona-Schutzmaßnahmen?
Bis zur Impfung hatte ich dafür volles Verständnis. Natürlich stand da der Gesundheitsschutz an erster Stelle. Jetzt verstehe ich manches an den Regeln nicht: Wenn in einem Raum alle geimpft sind, dann heißt das doch, dass sich die Leute zwar vielleicht noch anstecken. Dass sie aber nicht mit schweren Verläufen rechnen müssen. Und dann ist es einfach die Entscheidung der Leute, ob sie dieses Risiko eingehen wollen. Da hat der Staat nichts mehr zu regulieren. Zumal die Kliniken derzeit nicht überlastet sind und kein Zusammenbruch des Gesundheitssystems droht.
Interview: Georg Leppert