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Zelthalle für den Berkersheimer Reitverein

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Von: Fabian Böker

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Vorsitzender Lothar Bastian mit seinem Hund Pico vor der Halle, die der Reitverein derzeit nutzt
Vorsitzender Lothar Bastian mit seinem Hund Pico vor der Halle, die der Reitverein derzeit nutzt © Renate Hoyer

Der Reit- und Fahrverein Niddertal erhält eine temporäre Heimat, sobald die Bahn-Unterführung Im Wiesengarten gesperrt ist. Nicht nur damit ist der Verein derzeit sehr zufrieden.

Die Bauarbeiten zum S6-Ausbau sorgen bei vielen Menschen entlang der Strecke für Unbehagen und Ärger. Auch der Reit- und Fahrverein Niddertal, der seine Halle jahrelang direkt an den Gleisen bei Berkersheim hatte, war von den Gleisbauarbeiten bereits direkt davon betroffen: Die Halle musste abgerissen werden. Dafür gab es aber Ersatz. Nun steht ein weiterer Ersatzbau kurz vor dem Baubeginn.

Denn von der dauerhaften Schließung des ebenerdigen Bahnübergangs am Berkersheimer Bahnhof (die FR berichtete) ist der Reit- und Fahrverein auch betroffen. Die Pferde können nicht mehr einfach so über die Berkersheimer Bahnstraße auf die Harheimer Seite laufen, um von dort zur Reithalle zu gelangen. Die steht quasi direkt neben dem Standort der alten Halle, an der Unterführung Im Wiesengarten. „Und da diese aktuell noch geöffnet ist, gelangen die Tiere dadurch zum Gelände des Vereins“, erklärt Vorsitzender Lothar Bastian das Prozedere.

Bis Ende September, das bestätigt eine Sprecherin der Bahn, bleibt dieser Zustand erhalten. Dann wird die Unterführung Im Wiesengarten geschlossen. Es wird keine direkte Verbindung mehr von Berkersheim Richtung Harheim geben, und das – laut Bahnsprecherin – bis Sommer 2023. In dieser Zeit sollen die Pferde aber nicht heimatlos sein. In der Nähe, direkt am ehemaligen Bahnübergang auf der Berkersheimer Seite, soll eine Ersatzhalle entstehen.

„Die Baugenehmigung für das Zelt ist da und die kommenden Schritte sind in Planung“, teilt die Bahn mit. Konkret bedeutet dies: Die Erdbauarbeiten sollen Ende Juni beginnen, die Zeltbauarbeiten voraussichtlich Mitte Juli. „Es folgt die Abnahme, sodass das Zelt im August genutzt werden kann“, so die Bahn weiter.

Lothar Bastian ist damit zufrieden. Die Ersatzheimat, die als Zelthalle gebaut wird, sollte zwar ursprünglich früher stehen. „Aber so lange die Unterführung offen ist, ist alles gut“, sagt er. Mit 50 mal 20 Metern wird die Übergangslösung in etwa die gleiche Größe wie die jetzige Halle haben, es wird eine Bande und Beleuchtung geben. „Man wird schon merken, dass es keine feste Halle ist“, glaubt Bastian, „aber unsere Mitglieder werden dort genau so reiten können wie sonst auch.“

Rund 140 Mitglieder gehören dem Reit- und Fahrverein derzeit an. Verluste gab es in der Vergangenheit keine, trotz Corona und der anfänglichen Probleme, die der Verein durch die Gleisbauarbeiten hatte. So können die Mitglieder seither keine größeren Veranstaltungen organisieren, weil ihm die Flächen fehlen. Auch nicht zum 1. Mai, der normalerweise groß vom Verein mit Programm und einem großen Ausritt vieler Mitglieder und Freunde begangen wurde.

Dafür habe sich kürzlich eine kleine Gruppe von Mitgliedern getroffen, habe Zeit miteinander verbracht und sei gemeinsam zur Nidda geritten. „Der Tag hat gezeigt, dass das Vereinsleben bei uns weiter gut funktioniert“, sagt Bastian und freut sich.

Zufrieden ist der Vorsitzende auch mit der Kommunikation zwischen ihm und der Bahn. „Das läuft super.“ Und er blickt zufrieden in die Zukunft. Sollte die Sperrung der Unterführung länger dauern als geplant, macht er sich keine Sorgen, dass man die Übergangshalle nicht länger nutzen könne. Das bestätigt auch die Bahnsprecherin. 2024 wird der Verein 75 Jahre alt. Dann soll der 1. Mai wieder groß gefeiert werden – am gewohnten Standort.

Das war die einstige Halle des Vereins. Sie musste wegen der Arbeiten am Bahnausbau abgerissen werden.
Das war die einstige Halle des Vereins. Sie musste wegen der Arbeiten am Bahnausbau abgerissen werden. © Renate Hoyer
So sah die neue Halle während der Bauphase aus.
So sah die neue Halle während der Bauphase aus. © christoph boeckheler*

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