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Berkersheimer Kinder bringen die Pubertät auf der Bühne

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Von: Fabian Böker

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Am Thema Pubertät kommt niemand vorbei.
Am Thema Pubertät kommt niemand vorbei. © Peter Jülich

Schüler und Schülerinnen der 4c studieren eine Radioshow zum Thema älter werden ein und präsentieren diese ihren Eltern.

Wenn Kinder langsam erwachsen werden und in die Pubertät kommen, ist das immer schwierig. Für sie selbst, für die Eltern, für das Umfeld in der Schule. Aber ein Vorbeikommen an diesem Thema gibt es nicht. Die Schüler und Schülerinnen der Berkersheimer Grundschule haben das erkannt – und daraus eine Bühnenshow auf die Beine gestellt, die sie am gestrigen Donnerstag für ihre Mitschüler:innen und Eltern aufgeführt haben.

Entstanden ist die Idee dazu bereits im vergangenen Herbst. „Da hatten wir uns für das Projekt ‚Earsinnig hören‘ beworben, weil die 16 Schüler und Schülerinnen der Klasse 4c einfach mal gehört werden wollten“, erklärt Deutschlehrerin Lea Brückner, die das Projekt gemeinsam mit Klassenlehrer Andreas Karathanasis ins Leben gerufen hat. Denn während Corona sei es „viel zu still um diese Kinder geworden, das soziale Miteinander wurde viel zu sehr vernachlässigt“. Daher wollten „wir laut ‚Hier‘ schreien“.

Dieser Schrei nach Aufmerksamkeit führte die Kinder gestern nun auf die Bühne der Turnhalle der Grundschule. Man fühlte sich wie im Radio, und genau das war das Ziel. Drei bereits am Vormittag aufgenommene Hörbeiträge wurden präsentiert, untermalt von typischen Radio-Elementen wie einer Wettervorhersage, Werbung, Verkehrsmeldungen und Musik.

Die Hörbeiträge waren dabei als Interviews angelegt. Die Kinder der 4c sprachen mit Schülern und Schülerinnen der Parallelklassen und der Wöhlerschule über die Pubertät und das Erwachsenwerden, über die damit verbundenen Vorzüge und Probleme. So gaben die bereits etwas älteren Kinder aus der 7. Klasse der Wöhlerschule einen Einblick in die schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend. „Dabei werden Freunde immer wichtiger, dafür gibt es auch häufiger Streit innerhalb der Familie“, so eine Antwort, in der sich vermutlich viele Menschen wiederfinden.

„Für die Kinder ist es ein unfassbar spannendes Thema aus ihrer Lebenswirklichkeit“, zieht Klassenlehrer Karathanasis ein Fazit. Seine Kollegin Lea Brückner ist sich sicher, dass die Schüler und Schülerinnen bereits in der wochenlangen Vorbereitung viel gelernt haben. Nach der Show „sind nun alle um eine wunderbare und wertvolle Erfahrung reicher“.

Das kann die neunjährige Ida nur bestätigen. Ihr hat es am meisten Spaß gemacht, „mit den anderen zusammen das Stück zu erarbeiten, dabei Texte zu lernen und anschließend auf der Bühne zu stehen“.

„Earsinnig hören“ ist ein Projekt der Stiftung Zuhören des Hessischen Rundfunks (HR). Die Berkersheimer Schule hatte sich um eine Aufnahme in das Programm beworben und wurde als eine von acht Grundschulklassen in ganz Hessen ausgewählt.

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