Wenn die Triebstraße zur Festmeile wird

Programm für die ganze Familie. Der Gewerbeverein klagt aber über steigende Kosten für solche Veranstaltungen.
Frank Weil denkt ans Aufhören. Seit 16 Jahren ist er Vorsitzender des Gewerbevereins Bergen-Enkheim. Nun sei es an der Zeit, das Ruder zu übergeben. Noch in diesem Jahr, mit Hemke Feith hat er auch schon einen Nachfolger im Blick.
Am Wochenende dreht sich aber erst einmal alles um die 24. Auflage des Triebstraßenfests, zwischen Barbarossa- und Taschnerstraße in Enkheim. Während Hemke Feith mit anderen am Stand des Gewerbevereins Kuchen verkauft, bereitet sich Frank Weil auf die Eröffnung vor.
Im vorderen Bereich hat die Stadtkapelle Bergen-Enkheim ihren Platz eingenommen und sorgen mit ihrem Dirigenten Jakob Kufert zwei Stunden lang für musikalische Unterhaltung. In der Mitte der Festmeile spielt und singt indes Sandra Madison Roth rockige Songs.
„Im vergangenen Jahr haben wir das Fest mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung erstmals nach Corona wieder organisiert“, erinnert sich Weil. „Es gab keine freie Standfläche mehr.“ In diesem Jahr sei es krankheitsbedingt, aber auch durch Personalmangel, zu Absagen gekommen.
„Es ist heute auch nicht mehr so leicht, ein Straßenfest zu organisieren. Vor allem die Kosten sind immens gestiegen“, weiß Weil. Sei die Umleitung des Busses früher einmal kostenfrei gewesen, so zahlten sie jetzt 950 Euro. Zudem gebe es immer mehr Vorschriften.
Die Veranstaltung richtet sich besonders auch an Familien. So gibt es für den Nachwuchs zahlreiche Spiele- und Mitmachangebote wie bei der Freiwilligen Feuerwehr Enkheim. Mädchen und Jungen haben die Gelegenheit, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, mit einem Schlauch zielgenau „zu löschen“. Auf einer Grünfläche steht dafür ein Aufsteller mit zwei Superhelden-Figuren: „Captain Fire-Fighter“ und „Hydro-Girl“. An einer Stelle des Aufstellers gibt es eine kreisrunde Öffnung, in die das Wasser, das mit Druck aus dem Schlauch herauskommt, gezielt hinein gespritzt werden soll. Leon (8), der mit seinen Eltern Andrea und Daniel Köhler aus Fechenheim nach Enkheim zum Fest gekommen ist, probiert es einmal aus.
Mutter Andrea stellt derweil fest, dass das Fest seinen Charakter nicht verloren habe. „Die Tradition ist erhalten geblieben und die Vereine gestalten das Fest nach wie vor aktiv mit“, sagt sie.